Seite:De Neue Thalia Band4 263.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Moritz. Es war – ein Gesicht, ein Traum, eine Narrheit, eine Raserey, wenn du willst. Ich erfuhr bald, was das Herz für ein Schalk ist. Ich fand Marien in ihrer Schwester nicht, ich konnte sie nicht finden. Allein ich sah, daß ich mit dem Mädchen würde leben können, und ließ die guten Leute bey der Hoffnung, das übrige werde sich geben. Aber nun – es ist alles vorbey und anders. Marie ist frey, sie liebt mich: die Comödie muß ein Ende nehmen.

Hohenberg. Nun, mein Freund! und es wird, hoffe ich.

Moritz (nach einem Stillschweigen). Wie ist’s, Minchen? Warum bist du so still?

Minchen. Ich sehe Sie an.

Moritz. Was siehst du an mir?

Minchen. Daß Sie von der Sonne verbrannt sind.

Moritz. Das macht, ich scheue die Sonne nicht.

Minchen. Und doch so freundlich.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_263.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)