Seite:De Selbstbefleckung Tissot 086.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und reiche ihm ein Laxativ. Du must aber vornämlich im Früling zur Kur schreiten, und ihm nachher die Eselsmilch oder deren Molke zu trinken geben. Ferner mus er darauf vierzig Tag lang die Kühmilch trinken, und so lang er die Milch gebraucht, gieb ihm des Abends Graupenschleim, übrigens mus er sich anderer Speisen enthalten. Hört er aber auf die Milch zu trinken, so erquike ihn mit zarten Speisen, indeme du mit wenigen den Anfang machen, und vornämlich seine Säfte verdiken must. Ein ganzes Jar lang mus sich der Kranke alles überflüsigen Essens und Trinkens, der Venuslust und aller heftigen Bewegungen enthalten, doch ist ein mäsiges Spazierengehen hievon ausgenommen, wobei man doch Kälte und Sonne zu meiden hat (b)[1]. Der Holländische Hippocrates hat hergegen mehr die Beschwerlichkeiten der Kur als die Kur selbst, recht wol angezeigt, er sagt: Diese Kranken behalten die Milch nicht bei sich, das Reiten nuzt ihnen nichts, weil sie klagen, daß ihnen dadurch alle Kräfte verschwinden, denn nach einer starken Bewegung der Muskeln verlieren

  1. (b) de Morbis ubi sup. Foes. 479.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)