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worunter sich auch in Spanischen Wein infundirte hizige Gewürze befanden, zu seinem Nachteil gebraucht: Endlich holete man mich herbei, ich riethe ihm ein Decokt von Peruaner Rinde und Kamillen, durch dessen Gebrauch er seine Gesundheit wieder erhalten hat. Es würde unnöthig seyn, wenn ich noch mehr dergleichen Fälle anführen wollte. Die stärkende Tugend derer beeden Mittel, welche ich anpreise, ist hinlänglich genug erwiesen, und sie haben in der Tat denen Selbstbeflekern viele gute Dienste getan. Ich habe entweder die in Wasser gekochte oder in rothen Wein infundirte Kinam gebraucht, die leztere Art habe ich vorgezogen, so oft es um den Magen mislich aussahe. Selten habe ich noch etwas darzu gesezt: zween Loth Fieber Rinde teileten 24. Loth flüßigem die Kräfte mit, die Dosis aber ist 6. Loth und das dreimal im Tage. In das kalte Bad aber habe ich gegen Abend heissen gehen, denn es bringt gleich einen sanften Schlaf zuwege. Ich habe einen jungen Menschen gesehen, dem eine beängstigende Schlaflosigkeit zusezte, worauf sich des Morgend Mattschweisse einfanden; er hat aber nach einem sechsmaligen baden 5. Stunden geschlafen, und ist ohne Schweis vom Bette aufgestanden.

Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_102.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)