Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung | |
|
Der bekränzte Amor.
Knabe, wo ist dein Bogen? wo deine traurige Fackel?
wo das böse Geschoß, das uns die Herzen durchbohrt?
Wo die Flügel? Du stehst mit zween Kränzen in Händen
und am Haupte bekränzt; Knabe, wer schmückte dich so?
5
„Wiß’ o Sterblicher dann: kein Sohn der irrdischen Venus bin ich: ich bin nicht der, der euch mit Quaalen ereilt
Und dann fliehet; ein Kind der reinen himmlischen Liebe
werf' ich Flammen in euch die euch zum Himmel erhöhn.
Darum trag' ich die Kränze, der Tugend Blüthen, in Händen
10
und ihr heiligstes Laub, Weisheit umkränzet mein Haupt.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 019. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 019. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)