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Gedanken, schöne Einkleidungen einer anziehenden Wahrheit, kurz Beobachtungen, Sinnsprüche, Lehren in einer feingewählten Form des Vortrages las. Es schien mir, daß man nicht aus, sondern mit ihnen denken lernen solle, und ich bemerkte mit Freuden, daß unter allen Nationen mehrere der würdigsten Männer dieselbe Liebhaberei gehabt, und Apophthegmen, Sprüche, Maximen theils aus andern gesammlet, oder übersetzt, theils ihre Gedanken selbst in dergleichen Form zu bringen gesucht haben. Ein Verzeichniß derselben zu geben, ist dieses Orts nicht; mir gnüget es anjetzt, da ich blos meine vorstehende Sammlung der Sprüche Sadi’s, und andrer, morgenländischen Dichter zu rechtfertigen habe, Einiges anzuführen, das den Ursprung derselben, ihren Werth oder Unwerth, sodann auch ihren Gebrauch näher erläutert.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_130.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)