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verborgnen, nur den Priestern bekannten Wege hineinschlüpfte und da ewige Ruhe oder ein ewiges Leben im Grabe hoffte. Alles dies athmet den Geist jugendlicher Weltzeiten; Er war der Riese, der diese Denkmale erbaute.

5.Bei allen Denkmalen der Vorwelt muß man nicht nur zurück auf die Ursachen sehen, die solche beförderten, sondern auch auf die Wirkungen, die dadurch befördert wurden: denn kein Kunstwerk steht todt in der Geschichte der Menschheit. Jedermann sind die neueren Hypothesen bekannt, durch die man auf Ein Urvolk der Künste und Erfindungen hinaufzusteigen versucht hat; man bemühete sich um sie, seitdem man den Kasten Noah als völlig unbrauchbar ansah. Einen unpartheiischen Forscher der ältesten Denkmale darf vorjetzt noch keine solche Hypothese kümmern; in der Zusammenwirkung der Völker, in lauter Versuchen zu ihrer Organisation

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_226.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)