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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort

er singt uns das und noch vielmehr.
Gott behüt alln Jungfrauen ihr Ehr!

17.
Er hats so frei gesungen,

hat ihm ganz wohl gelungen;
er hats seinem Buhln zu Ehren gemacht,
wünscht ihr darbei viel guter Nacht.

Str. 4, 2. Gegen, in der alten Sprache gewöhnlich mit dem Dativ. – 13, 3. Bis, sei.


2. Die Stiefmutter.
Sehr mäßig. Mündlich, aus der Gegend von Bückeburg.

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  Kind, wo | bist du hin ge -- | we -- sen? Kind, | sa -- ge dus | mir!
  „Nach | mei -- ner Mut -- ter | Schwe -- ster, wie | we -- he ist | mir!“
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1.
Kind, wo bist du hin gewesen?

Kind, sage dus mir!
„Nach meiner Mutter Schwester,
wie wehe ist mir!“

2.
Kind, was gaben sie dir zu essen?

Kind, sage dus mir!
„Eine Brühe mit Pfeffer,
wie wehe ist mir!“

3.
Kind, was gaben sie dir zu trinken?

Kind, sage dus mir!
„Ein Glas mit rothem Weine,
wie wehe ist mir!“

4.
Kind, was gaben sie den Katzen und Hunden?

Kind, sage dus mir!
„Eine Brühe mit Pfeffer,
wie wehe ist mir!“

5.
Kind, was machten denn die Katzen und Hunde?

Kind, sage dus mir!
„Sie starben in derselben Stunde,
wie wehe ist mir!“

6.
Kind, was soll dein Vater haben?

Kind, sage dus mir!
„Einen Stuhl in dem Himmel,
wie wehe ist mir!“

7.
Kind, was soll deine Mutter haben?

Kind, sage dus mir!
„Einen Stuhl in der Hölle,
wie wehe ist mir!“

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_005.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)