Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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ein und will darunter verfaulen! – Grabt zu, grabt zu, ihr Gräber mein, wol zwischen Stein und Mauern! legt mich zu meiner Herzliebsten ein, wir wollen mitsammen verfaulen! – 36. Man legt den Ritter zu ihr in Sarg, verscharrt sie wol unter die Linden; da wuchsen nach drei Vierteljahrn aus ihrem Grab drei Lilien. – 38. Es dauert (stunde) kaum drei Vierteljahr, da wuchsen herauf zwei Lilien; – 38a. Auf den Blättern stands geschrieben dar: sie sind Beide bei Gott gebliebn.
der gang in grünen Wald uße;
Tanhuser war ein Ritter gůt,
groß Wunder wolt er schauen.
zů dene schönen Jungfrauen,
sie fiengen an ein langen Tanz,
ein Jār war inen ein Stundi.
weit īr bei uns verbleiben?
ich wil euch die jüngste Tochter gä
zů einem ehlichen Weibi.“
sie treit der Teufel in ire!
ich gsēs an ire brun Augen an,
wie er in ire tůt brinnen.‘‘‘
du solest uns nit schälten!
wan du komst in disen Bärg,
so můst du es ēgälten.“
er leit sich drunter zu schlafen,
es kam īm für in seinem Traum:
von Sünden sol er laßen.
er wolt ge Rom gē bichten;
wan er ge Rom wol inne käm,
war er mit blůten Füßen.
war er mit blůten Füßen;
er fiel auch nider uf seini Knie,
seini Sünden wolt er abbüßen.
vor Dürri tůt er spalten:
„So wenig wärden dīr din Sünden nachglan,
so wenig daß der Stab grůnet.“
mit außgespanten Armen:
„Ich bitte dich, Her Jesus Christ,
du wellist meiner erbarmen!“
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_085.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)