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Verschiedene: Die Gartenlaube (1853)

Bedeutung für die Gebirgsschönen habe, wie das Schnupftuch aus der Hand eines orientalischen Herrschers für die Damen des Harem. Zuweilen sausten die Schlägel in so schneller Folge zur größten Belustigung Sr. Durchlaucht und zum Schrecken der armen Weiber von oben herab auf die Köpfe der letztern, daß der hohe Musikant keine zum Pauken übrig behielt, und der Kirchendiener sie auflesen und dem allergnädigsten Herrn zum anderweitigen Gebrauch überreichen mußte.

Seine menus-plaisirs waren nicht immer so harmloser Natur. Zuweilen ließ er einen in flagranti erwischten Wilddieb auf das Geweih eines großen Hirsches schmieden und so zu Tode schleifen und hungern. Nichts verzieh er weniger als einen Wilddiebstahl; denn er lebte der unerschütterlichen Ueberzeugung, daß der liebe Herrgott das Wild nur geschaffen habe, damit es fürstliche Personen und deren Förster schießen sollten.

(Fortsetzung folgt.)




Im Garten von Mount-Vernon.

Drüben im Westen, in einem Garten unter hohen schattigen Bäumen, liegt ein einsames Grab. Keine Inschrift, kein Stein bezeichnet den Namen dessen, der hier sein ewiges Ruhekissen gefunden. Und da drinnen unter dem Rasen schläft doch der größte Bürger des größten und glücklichsten Staates, der beste und edelste Mensch seines Jahrhunderts.

Er der einfache Landwirth war es, welcher den jetzt

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1853). Leipzig: Ernst Keil, 1853, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1853)_090.jpg&oldid=- (Version vom 16.4.2020)