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Verschiedene: Die Gartenlaube (1863)

Aus dem Dorfbarbier.

Begründet von Ferd. Stolle. – Herausgegeben von Friedrich Hüttner.




Keine Perücken mehr!

Keine Perücken! aber auch keine Kahlköpfe mehr! – Vollständiger Ruin aller Friseure! – Keine Pomaden, Kämme und Haarbürsten. Alles entbehrlich und in Vergessenheit gebracht von Eugène Chwindeljan, durch die unvergleichliche Erfindung, das Haar auf die resp. Platten der Kahlköpfe zu daguerreotypiren. Statt aller Anpreisung erlaubt sich der Erfinder, nur das einfache Verfahren bei dieser Kunst zu veröffentlichen, durch welche das kahle Haupt in wenigen Augenblicken in jedem beliebigen Haarwuchs prangt.



Wenn der Kopf durch längeren Gebrauch des Hauschild’schen Haarbalsam gänzlich von Haaren gereinigt und glänzend ist, wird er mit salpetersaurem Silber (resp. Höllenstein) eingerieben und in die Camera gesteckt, vor der man einen geeigneten behaarten Gegenstand aufstellt. Der so gewonnene daguerreotypirte Haarwuchs wird statt der Pomade mit einem glänzenden Firniß überzogen und hält für immer. – Die ganze Procedur dauert nicht so lange als das Haarschneiden.

Der Salon dazu ist Rue de chandloutre. Paris Nr. 7281 a.


Getreues Portrait eines durch Daguerreotypie mit üppigem Haarwuchs restaurirten Kahlkopfs.




Wöchentlich eine Nummer. – Preis vierteljährlich 10 Ngr.


Leipzig. – Ernst Keil.


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Verschiedene: Die Gartenlaube (1863).Leipzig: Ernst Keil, 1863, Seite 851. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1863)_851.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2019)