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Verschiedene: Die Gartenlaube (1874)

Der Maler des kriegerischen Preußen.


Der Kriegsmaler auf friedlichen Studien.
Nach der Natur aufgenommen von H. Lüders.

Es ist ein Februarabend in Berlin. Eine dichte Wagenreihe zieht sich in ununterbrochener Kette unter den Linden bis zum Thore des Opernhauses hin. Jeder geöffneten Kutschenthür, ohne Ausnahme, entsteigen, wenn die Equipage endlich langsam vorrückend vor jener Pforte anbelangt ist, Frauengestalten, die meist ganz umhüllt und umwogt sind von dem leichten, lichten Gewölk des Mulls, Krepps oder Tarlatans hochaufgenommener, enormer Robenschleppen. Schleunig, wie eine Sternschnuppe im nächtlichen Dunkel verschwinden die Trägerinnen derselben im Vorflur des Hauses den neugierigen Blicken der ringsum geschaarten Menge, welche dem winterlichen Schneesturme muthig trotzt.

Drinnen ist Alles verwandelt. In den Foyers strahlen heute große Spiegel, zwischen roth- und weißblühenden, tiefgrünen, laubreichen Gebüschen angebracht, die Bilder der Vorbeipassirenden gefällig zurück. Nicht zu den Bänken des Parquets öffnen sich heute die beiden Seitenthüren am rechten und linken Ende dieses halbrunden Ganges. Ein paar Stufen führen nur von dort hinauf in einen neugeschaffenen Riesensaal, welcher sich vom Fuße der

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1874). Leipzig: Ernst Keil, 1874, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1874)_271.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)