Seite:Die Gartenlaube (1879) 256.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die Gartenlaube (1879)

Der Zug des Todes. Von Gustav Spangenberg.
Nach einer Photographie aus dem Verlage der „Photographischen Gesellschaft in Berlin“ auf Holz übertragen.


langen, unabsehbaren Zuge, der seinem Rufe gehorcht, ist der Gedanke der mittelalterlichen Todtentänze insofern festgehalten, als alle Stände, Könige, Ritter, Geistliche, Krieger, Bürger und Bauern, blühende Bräute und lachende Kinder, in der Procession vertreten sind. Das Bild spricht in seiner ergreifenden Stimmung, in seiner erhabenen Einfachheit für sich selbst. Als es 1876 zuerst auf der akademischen Kunstausstellung in Berlin erschien, rief es in allen Theilen der kunstliebenden Bevölkerung einen so mächtigen, tiefgehenden Eindruck hervor, daß nur der allgemeinen Bewunderung Rechnung getragen wurde, wenn der Künstler mit der höchsten verfügbaren Auszeichnung, der großen goldenen Medaille, geehrt und sein Werk für würdig befunden wurde, einen Ehrenplatz in der Nationalgallerie zu erhalten.

Gustav Spangenberg, ein geborener Hamburger, hat das rein Technische seiner Kunst in Antwerpen und in Paris gelernt, freilich in einer Zeit, wo die Pariser Schule sich noch nicht so

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1879). Leipzig: Ernst Keil, 1879, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1879)_256.jpg&oldid=- (Version vom 17.1.2018)