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verschiedene: Die Gartenlaube (1880)


Leuchtstoff empfohlen und dazu auch die von Kordig benutzten Lampen construirt, deren Eigenthümlichkeit darin besteht, daß das Bassin mit einem porösen Stoffe ausgefüttert ist, welcher jedes Vergießen des Inhaltes unmöglich macht, sodaß sich die Lampe in der That für Handlaternen u. dergl. m. sehr empfehlen würde.

Der Leuchtstoff tritt durch einen Docht oder durch Löcher des Blechdeckels hervor. Die Lampe selbst kann als ungefährlich gelten, wenn man die Füllung stets bei Tage und an einem Orte vornimmt, an welchem sich kein offenes Feuer befindet, ihn selbst aber in wohl verschließbaren Blechflaschen aufbewahrt. Versuche einiger Chemiker haben ergeben, daß eine Mischung von Petroleum-Naphtha mit Alkohol oder Holzgeist alle Eigenschaften des Kordig’schen Leuchtstoffes besitzt, namentlich auch die, sehr hell zu brennen und Kleiderstoffe nicht leicht in Brand zu setzen, weil die Mischung eben überaus flüchtig ist und beim Brennen keine starke Hitze entwickelt. Eine ähnliche Mischung von Terpentinöl und Alkohol ist bekanntlich schon vor mehr als zwanzig Jahren von dem Techniker Lüdersdorff unter den Namen Camphine und tragbares Gas empfohlen und auch vielfach in eigenen von dem Erfinder construirten Lampen gebrannt worden. Der Zusatz hat den Zweck, den Kohlenstoffgehalt der Mischung herabzusetzen, sodaß eine vollständige Verbrennung und dadurch eine größere Helligkeit erzielt wird.




Kleiner Briefkasten.

L. H. in Fürth. Nein, absolut nicht. Der große Handwerkerverein in Berlin, eine Volksakademie im edelsten Sinne des Wortes, der allen Bildungsvereinen zum Muster gedient hat, schließt von seinem reichen Lehrplane alle politischen und religiösen Tagesfragen grundsätzlich aus, zählt unter seinen Mitgliedern, in seinem zahlreichen Lehrerkollegium Personen der verschiedensten Parteirichtungen und enthält sich demgemäß auch aller Stellungnahme zu politischen, communalen und kirchlichen Wahlen. Er will lediglich eine Pflanzstätte echter Humanität und nichts Anderes sein und zur Vermehrung gemeinnütziger Kenntnisse, sowie des in der Schule erworbenen Schatzes beitragen.

Ein deutscher Arbeiter in Rußland. Dem Uebel ist leider nicht abzuhelfen. Tragen Sie Ihr Verhängniß mit Geduld:

„Glücklich ist, wer vergißt,
Was nicht mehr zu ändern ist.“

Millnos Oliven in Berlin. Ungeeignet! Verfügen Sie gefälligst über das Manuscript!

W. S. in F. Dergleichen rein geschäftliche Anfragen können nur brieflich beantwortet werden. Geben Sie Ihre genaue Adresse an und fügen eine Marke für die Antwort bei.

Ein eifriger Leser in Ungarn. Ja!

Fünfjähriger Abonnent. Wir warnen Sie vor dem genannten „Mediciner“.



Verantwortlicher Redacteur Dr. Ernst Ziel in Leipzig. – Verlag von Ernst Keil in Leipzig. – Druck von Alexander Wiede in Leipzig.
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verschiedene: Die Gartenlaube (1880). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1880, Seite 812. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1880)_812.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)