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verschiedene: Die Gartenlaube (1896)

Nr. 9.   1896.
Die Gartenlaube.


Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

Abonnements-Preis: In Wochennummern vierteljährlich 1 M. 75 Pf. In Halbheften, jährlich 28 Halbhefte, je 25 Pf. In Heften, jährlich 14 Hefte, je 50 Pf.


Fata Morgana.

Roman von E. Werner.

     (8. Fortsetzung.)

Im Hause des Herrn von Osmar wurde das Weihnachtsfest gefeiert und er hatte selbstverständlich die drei deutschen Herren dazu eingeladen. Sonneck, der am nächsten Tage seine Leute mit dem Gepäck aus Kairo erwartete, wollte dann unverzüglich aufbrechen, und aus diesem Grunde waren die Einladungen nicht weiter ausgedehnt worden. Man wollte noch einmal im engsten Kreise bei einander sein, bevor der Freund des Hauses auf lange Zeit schied. Man sah ihn freilich diesmal nicht ungern scheiden, denn mit ihm zog auch der Störenfried, der nun einmal sein unzertrennlicher Begleiter war, hinaus in die weite Ferne.

Der Konsul hatte es während der letzten Zeit doch eingesehen, daß die thörichte Schwärmerei seiner Tochter ernster zu nehmen sei als eine bloße Laune, wenn er auch noch immer nicht an eine wirkliche Gefahr glaubte. Daß Zenaide eine geheime Neigung für diesen Reinhart Ehrwald hegte, war nicht zu verkennen, aber Osmar wollte seinen Freund nicht beleidigen, indem er dessen


Photographie im Verlage von V. Angerer in Wien.
Der Liebling meiner Buben.
Nach einem Gemälde von J. v. Blaas.


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verschiedene: Die Gartenlaube (1896). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1896, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1896)_0133.jpg&oldid=- (Version vom 11.7.2023)