Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 047.jpg

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verzichtet am 11. Sept. 1286 in Oppido Memmingen als Hainricus miles de Ysenburch zu Gunsten des Abts und Konvents zu Weingarten auf ein Gütlein zu „Stainhain" (Sti 66. 2 Original mit ältestem Sigel der Isenburg).

Er ist es auch, der als Lehensträger des „Gotteshauses“ Kempten (er besaß je 3 Höfe in Steinheim und Amendingen von dort zu Lehen) von den Chronisten jedenfalls irrtümlich als „Dienstmann“ dieses Klosters bezeichnet wird. Es handelte sich um den Kampf gegen den Abt von St. Gallen. G. A. II. 512 berichtet darüber:

Kaiser Rudolf lebte seit langer Zeit mit dem Abt von St. Gallen, Wilhelm von Montfort, in Feindschaft und erklärte ihn schließlich 1288 für abgesetzt, indem er zugleich dessen Abtei dem Kempter Abt Konrad von Gundelfingen übertrug und denselben bewog, Gewalt zu ergreifen, um sich in St. Gallen Raum und Anerkennung zu verschaffen. Abt Konrad bot die Lehensmannen und Dienstleute des Stifts Kempten: die von Werdenstein, Stein, Wagegg, Mühlegg, Mauerstetten, Langenegg, Liebentann, Hirschberg, Eisenburg, Heimertingen, Leubas, Ermengerst, Rauns, Westerried, die Edelknechte Rorer und Bumann auf und vereinigte diese Macht mit der des Königs. Dabei waren noch die Herren von Trauchberg und Neidegg. Anfangs nahm der Krieg einen günstigen Verlauf. Zuerst brachten die Verbündeten Neu-Ravensburg und allen Besitz des Klosters diesseits des Bodensees in ihre Gewalt. Jenseits des Sees ergaben sich Stadt und Stift St. Gallen ohne Schwertstreich; aber die Festen des Stifts verteidigten sich. Die Burg Klanx im Appenzeller Lande wurde erst nach 6 Wochen durch Verrat genommen; dann Wildberg durch Beschießen mit Wurfzeug und Untergraben der Mauern. Vor der starken Feste Iberg nahmen die Edlen Heinrich von Trauchberg und Rudolf von Neidegg, sowie die Kempter Mannen Berthold von Hirschdorf, Marschall Heinrich von Wagegg, Heinrich von Eisenburg, Berthold und Heinrich, gen. Paier von Heimertingen, u. a. an Schlachtrossen und Barschaft Schaden. Aber die Feste wurde wie Wildberg bezwungen. G. K. I. 108 erzählt die Begebenheit ähnlich, ohne aber des Eisenburgers zu erwähnen.

Berthold (um 1294)

Das Kloster Kempten war durch diese Unternehmung in große Schuldenlast gestürzt worden, welche es durch zahlreiche Verkäufe auszugleichen suchte. So erwarb unser Berthold i. J. 1294 die Burg Marstetten mit „Leuthen, mit Gütern, mit Bruggen, mit Zöllen, mit Mühlinnen, mit Mühlstatten,

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_047.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)