Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 057.jpg

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von Eisenburg war auch rechtlicher Inhaber der Pfarrei Steinheim, auf welche er 1437 freiwillig resigniert (Kptl. 1 und Sti 67. 4) und nach Kptl. O. I. 260 am 9. IV. 1438 aus dem Leben scheidet (nach Kptl. 1 u. a. 1439).

Heinrich V. selbst tritt zuerst 1398 am 24. II. als Mitsiegler auf, da Heinrich von Ellerbach, genannt der lange Ritter oder der Lange, dem Abt Albrecht und dem Konvent zu Ursberg seinen vom römischen Reich gehenden Kirchensatz (Pfarr-Besetzungsrecht) zu Ober-Bleichen samt allen Rechten und eine Mühle dortselbst vermacht (B. R. XI. 123). Am 30. IX. 1399 ist er Gewähre, da Elisabeth von Hohenthann, geb. von Schellenberg, des Hansen von Hohenthann selig Wittib, die Feste Erisperg (s. Schw. E. 1912) nebst Gütern in und um Legau um 2196 Pfund Heller an Hans Offenbach, Bürger zu Isny, veräußert (B. R. XI. 163).

Heinrich verkauft am Samstag nach Fronleichnam 1401 (4. VI.) an Josen Stüdlin, Bürger zu Memmingen, um 40 fl. alle seine Rechte an dem Kirchensatz und der Lehenschaft der Kirche zu „Dikkierißhusen“ und auch zwei Malter Roggen jährlichem Vogtrecht dortselbst aus dem Widdum mit der Bescheidenheit, daß Jos (Jodokus) Stüdlin und seine Nachkommen die genannte Kirche mit großen und kleinen Zehenten und auch dem kleinen „Widemen“ und aller Zugehör verleihen, besetzen und entsetzen möge (Kptl. O. 121 und Sti. 37. 1). Dieser Verkauf läßt uns ahnen, daß die einstigen Besitzer, die Daxberger Linie, ausgestorben und ihre Güter und Rechte an die Hauptlinie zurückgefallen sind.

Gebrüder Heinrich und Burkhard werden die Ursache der Gründung der Karthause Buxheim. Nicht freiwillig und fromm, sondern „um ir besundere nutzens und notturft wegen“ geben sie „in den Vasten deß nechsten Afftermontage vor dem Sontag als man singete Letare“ dem Ehrsamen Herrn Heinrichen von Ellerbach, Chorherr zu Augsburg und Propst des Gotteshaus-Stifts zu Buxheim und den Chorherren desselben Gotteshauses die Vogtei und alle ihre Rechte über dasselbe und dessen Leute und Güter zu Buxheim, wie sie das alles bisher innegehabt, hergebracht, genossen und besessen haben, um 900 fl alles guter recht gewogener rheinischer Gulden, gut von Gold und schwer an Gewicht käuflich (A. B. f. 1. 4; A. B. C. f. 11). Und am nächsten Samstag nach St. Ulrichs Kirchweihtag bekennt Kathrein von Isenburg, Heinrich Kuntzelmanns eheliche Wirtin (der Gebrüder Schwester) für sich und ihre Erben, daß dieser Verkauf mit ihrem guten Wissen und Willen geschehen sei und daß sie auf alle Rechte und Forderungen an die Käufer

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_057.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)