Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 059.jpg

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vor Bregenz eine entscheidende Niederlage beizubringen. Heinrich ist im gleichen Jahre Teilnehmer an dem Gesellschaftsbrief der drei Parteien im Allgäu, Hegau und an der oberen Donau „daß wir alle und die unsern desto baß mit einander in Freindschaft bestan und bey gleichem bleiben mögen“. Daß er in ziemlichem Ansehen stand, möchte man aus der Tatsache lesen, daß er unter den erstunterschriebenen Mitgliedern ist, unmittelbar unter Marquard von Schellenberg (A. U. I. 27).

Inzwischen war nun eine etwas mysteriöse Begebenheit, die in verschiedenen Lesarten auftritt, vorgekommen. Wir wollen vorerst die romanhafte Schilderung (Kr. 1829 II. Hälfte S. 44; I. Hälfte S. 79; 1830 S. 10; G. A. II. 512; 595; v. St. A. I. 141; v. St. G. 150) vorführen und dann versuchen die Kerne, um die sich schon Baumann bemüht hat, herauszuschälen.

Im Jahre 1408 (die VIII verführte einige zur Jahrzahl XIII) hielt Burkhard von Schellenberg (irrig ist Marquard) am St. Elisabethentag fröhlichen Hochzeitszug von Augsburg gen Seifriedsberg. Die Braut war Frau Elisabeth von Argon, Witwe des Hans Rehlinger, Tochter des Peter von Argon (Peter Egen), Bürgermeister von Augsburg. Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch der mit den Schellenberg eng verwandte Heinrich von Eisenburg. Bei Ustersbach wurde die aus 70 Personen bestehende Gesellschaft unvermutet von „einer großen Partey Landspergischer Reuter unter Fuehrung des Hans von Fullenbach“ angegriffen, welchen die Herzöge Ernst und Wilhelm von Bayern angestiftet hatten. Der Bräutigam und sein Bruder wurden niedergemacht, auf „Heinrich von Eyssenburg“ aber war die Sache abgesehen. Die ganze Gesellschaft wurde nach Landsberg gefangen geführt und dann gegen schweres Lösegeld freigegeben. – Die Braut hatte den Schellenberg dem von Fullenbach (Villenbach) vorgezogen und dieser deshalb aus Rache den Bräutigam mit einem Pfeil erschossen. Der verschmähte Liebhaber Hans (Cunz) bemächtigte sich dann der Braut und führte dieselbe auf seine Feste Villenbach. Als dann die Augsburger unter Führung des Hans von Königseck, dessen Hand Elsbeth ebenfalls ausgeschlagen, Vergeltung übten und die Feste Villenbach hart bedrängten, entfloh Cunz, an der Hand seine Gefangene mitschleppend, durch einen unterirdischen Gang. Im Augenblick aber, als er dieselbe durch einen Stich töten wollte, kam Hans von Königseck dazu, erschlug den Wüterich und eroberte sich hiedurch Herz und Hand der Geretteten. Villenbach wurde dem Erdboden gleich gemacht, dem erschlagenen Burkhard aber bei Ustersbach ein Denkmal gesetzt.

Baumann sagt zu diesen Angelegenheiten: In Wirklichkeit

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_059.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)