Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 083.jpg

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der Hellaut zu wählen sei, besonders auch, da doch erst der Name aufkam und jedenfalls das Wappen später. Uebrigens haben alle Hauptlinien andere Wappen. – Die Settelin sind ein altes Geschlecht. Nach J. II. 361 kommt schon 1231 einer dieses Namens als „Suntheimischer Klostermann“ von Ottobeuren vor. In Ravensburg zeugt ein Konrad Settelin 1307 „in der Richtung zwischen Abtey und Stadt Lindau wegen dem Gotteshausen zu St. Stephan und der Spitaldürftigen in Lindau“ (Gr. B. S. 32).? Ferdinand von Settelin nimmt an, daß nach dorten der Ursprung des Geschlechtes deute, trotz des völlig verschiedenen Wappens, während andre sie von Gmünd kommen lassen (St. M.) In Ravensburg (Rauenspurg) zieht, nebenbei bemerkt, ein Matthias Settelin noch im 17. Jahrhundert durch seinen originellen Wappenspruch die Aufmerksamkeit auf sich:

An der Hunden hinkhen
An der Jungs fromm Wünschen
Und an der Wejber weinen
An der Krämer ßweeren (Schwören, Beteuern)
Sol sich niemand Cheren.

In Memmingen hören wir um 1400 von einem Benz (Bernhard) Settelin, den wir vorerst als Stammvater unserer Setteline betrachten könnten. Seine Hausfrau ist Anna Rotmundin (v. St. G. 249). Nach Sta. 323. 1 ist er am Jörgentag 1422 Zeuge und wieder 1437 ist „an sanct Affaratag der erbare und wyse Betz Settelin unter den Bürgern von Memmingen“, welche unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Jakob Retz geschworene Kundschaft einzuziehen hatten wegen des Zehents zu Berg auf Ersuchen der beiden streitenden Parteien: Karthäuser und Oberhospital (A. B. C. 188). Wie schon erwähnt, nennt ihn Ferdinand von Settelin in G. in seiner Genealogie irrig den Käufer der Eisenburg. Mit ihm beginnt aber auch sonst die Verwirrung. Nach v. St. G. ist er (Benz) durch seinen Sohn Michael der Begründer der Stadtlinie der Setteline. Auch Ferdinand v. Settelin (künftig F. v. S.) hat diesen Michael, während aber ersterer demselben angesehene und einflußreiche Persönlichkeiten entstammen läßt, gibt dieser schon durch Michaels Enkelin Hildegardis, welche den Dionys Reichlin v. Meldegg ehelicht, dem Stamme das Ende und läßt dafür den Enkel Bernhards, auch Michael, den v. Stetten nicht nennt und kennt, mit denselben zahlreichen für Memmingen hervorragenden Nachkömmlingen auftreten. Was tun? Der gewiß wichtige Teilungsbrief von 1475 erwähnt diesen Michael auch nicht. Ferdinand selbst fühlt sich in dieser Namenreihe so unsicher, daß er, der sonst, wenn irgend möglich, nicht bloß Geburts- und Sterbejahr,

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_083.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2018)