Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 090.jpg

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Johann Eberhard Settelin.

Nachdem der alte Joß die Augen geschlossen, teilten die 4 „geschwistergit“ am Montag nach hl. Kreuztag im Herbst 1475 (18. Sept.), nämlich Hans, Joß, Eberhard und Margaretha die väterliche Hinterlassenschaft (Sti. 41. 2), Margaretha mit Zustimmung „mins Vogz in der sach“ Ludwig Metzger, B.z.M., durch Auslosung. Es erhielt:

1. Eberhard:

„Vestin, Burg, Burgstall und Berg zu Ysenburg mit sampt dem Vorhoff, Stadel Stallung“ etc. Von dem weiteren Anteil wollen wir nur das bringen, was diese Güteraufzählung von der des Kaufsbriefs unterscheidet oder was für kommende Umstände von einiger Bedeutung ist. Zum ersten Male ist hier die Taferne in Amendingen genannt und das Gut im Schottenholz, da der Gaiser draufsitzt (jetziger Geishof). Dem Eberhard fällt auch Gericht, Zwing und Bann in der ganzen Herrschaft zu.

2. Margaretha:

„Das Huse und gesäß mit sampt den Städeln z. M. zu, das neben unsres Vetters Hansen Settelins säl. Erben gesäße gelegen“, der Garten vor dem Kalchtor, der Brühl „in der oberen Brülern“, dann Güter in den 3 Orten Eisenburg, Amendingen und Schwaighausen.

3. Hans:

Grünenfurt („das Huß zum Grünenfurt genannt“), dann verschiedene Weiher zu Amendingen, den alten und den „nüwen“ Weiher in Schwaighausen, Holzgerechtsame etc.

Joß:

Haus und Gesäße am Kalk zu M., das der Mairin sel. gewesen (seine Schwiegermutter), den Garten am Kalktor an der Stadt Graben gelegen (während obiger Margarethens Garten von vnser lieben Anen der Kriegin säl. gewesen“ (d. i. ihrer Mutter), den „Kunnß in Schlegelsperg“, der heute noch gar freundlich zu seinem alten Herrengut herüberschaut, u. a., darunter auch einen Hof zu Heimertingen.

Geteilt wurden weiters tausend rheinische Gulden Heimsteuer, alles Silbergeschirr, alles „Bettgewant“, aller Hausrat und all fahrend hab „denn allain vßgenommen das gutt so vnsern Lieben Vater seliger in der gesellschaft an schulden und pfennigwerten zu seinem tail geworden souit desselben noch vorhanden ist“ – worin wir unzweifelhaft Trunkelsberg erblicken und die Käufer-Trilogie. Die noch lastenden 70 Haller „Vellzinß“ und 20 fl Zinsen, erstere an Hans (dem älteren, dem Stadtammann?), letztere an Heinrich Besserer, soll Inhaber der Burg „richten“.

„Item vnd als dann der obgenannt vnser lieber vater Joß Sätelin säliger ain Vneelich Kind mit namen Jößlin hinder

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_090.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)