Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 221.jpg

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Hans Eitel, Inhaber von Anteil Nr. 3, der Jüngere, ist seines Besitzes ebenfalls früh satt. Schon 1708 tritt er mit dem Hospital in Unterhandlungen ein und erhält auch ein Gebot. Über Nacht wurde er aber andern Sinnes. „Nachdem aber, heißt es bei G., anscheinend aus Gri. und Ka., der Verkäufer einen solch wunderseltsamen Anschlag über fragliches Zwölftel von sich gegeben, daß er fast das Duplum veri des reversmäßigen pretii übersteigt, erklärt das Unterhospital bei seinem gestrigen Angebote unter Wahrung aller seiner Rechte bleiben zu wollen“ – worauf dann der Kauf mit 9000 fl abgeschlossen wurde (16. Juni 1708).

Marx, welcher 41/12 Zwölftel aus Los Nr. 4, 5, 6, 8 und 9 erhalten hatte, starb 11. Dezember 1689.

Seine Hinterbliebenen haben ebenfalls nichts Eiligeres zu tun, als baldmöglichst einen ganzen Reigen von Abstoßungen des „beschwerlichen“ Grundbesitzes einzuleiten. Nach G. J. beginnt dies 1705. 1708 (Sti. 41. 3) folgt ein Verkauf seitens seiner Biberacher und Ravensburger Erbfolger um 9000 fl, 1709 ein solcher seitens seiner Ulmer Angehörigen um 8550 fl, beidesmal an das Spital ebenso 1711, wo es sich um Eisenburger Gütlein im Werte von 1304 fl und ein Stück Holzboden mit 1004 fl handelt.

Gewaltig spektakeln um diese Zeit wieder die 2 Lehenshöfe zu Amendingen. Die Kosten einer solchen Belehnungskomödie wissen wir bereits von Hans Eitel, dem Jüngsten, einem Sohne des Marx, aus dem Jahre 1700.

Am 3. Juni 1712 (A. B.) bekennt nun Raymundus Krafft von Dellmensingen als Kurator der Frau Sibylla Rosina, Wittib des Johann Daniel Fingerling, geb. Neubronner,

dann Markus Tobias Neubronner als Vormund der Frau Julianä des Johann Eberhard Krafft Witwe, geb. Neubronner,
dann Johann Matthäus N. im Namen seiner Ehefrau Dortha, geb. N.
endlich Johann Eitel (der Jüngste) im eignen Namen, daß sie ihren lieben Schwager Jakob Jenisch im Namen seiner Eheliebsten Regina, geb. N., rechtsbeständig refudiert, cediert und überlassen haben ihre und ihrer Curandinnen

4/5 der beiden Lehengüter in Am., und daß obgenannter Hans Eitel bisher deren Lehenträger war und nun Fürstabt Rupert zu Kempten bittet ihn der Beschwer dieser Lehenspflicht zu entlassen und seinem Schwager Jakob Jenisch zu übertragen. Der erhält denn auch vom Lehenssekretarius Johann Ulrich Sartorius die Benachrichtigung, daß er zur Belehung auf 17. August vorgeladen sei. Auch er hat uns eine Reisekostenberechnung hinterlassen (mit 21 fl), Sti. 41. 3.

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_221.jpg&oldid=- (Version vom 16.7.2023)