Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 243.jpg

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  1. das gemischte Pfarrdorf Amendingen (mit 55 Häusern, 79 Familien mit und 17 Familien ohne Anwesen und 406 Seelen) in der Mehrzahl (13 Familien sind nämlich kgl. unmittelbar;)
  2. den ungemischten Weiler Grünenfurth mit 6 Häusern, 6 Familien und 34 Seelen;
  3. das nach Amendingen filialisierte gemischte Dorf und Schloß Eisenburg mit 35 Häusern, 34 angesessenen und 12 unangesessenen Familien und 150 Seelen in der Mehrzahl (9 Familien sind nämlich kgl. unmittelbar);
  4. das nach Holzgünz filialisierte, ebenfalls gemischte Dorf Schwaighausen, welches 31 Häuser, 30 angesessene und 11 unangesessene Familien mit 210 Seelen enthält, in der Mehrzahl (4 Familien sind kgl. unmittelbar);

der ständige Gerichtssitz ist in dem Gerichtshause zu Amendingen, woselbst der gegenwärtig in Buxheim wohnende bisherige Ortsrichter Theobald Sanens den wöchentlichen Amtstag ohne Kosten und Lasten der Gerichtsangehörigen zu halten verbunden ist.

Wir finden hier den nach der Gemeindeformation von 1819 der Gemeinde Eisenburg zugeteilten Weiler Unterhart (Kr. 1821 S. 414) nicht mitgezählt, da seine Bewohner, wie schon berichtet, ganz kgl. unmittelbar waren.

Hierin ist auch der Grund zu suchen, daß bis zur Einführung des deutschen Rechts in Eisenburg zweierlei Recht galten: Nach v. V. 298 hatte Amendingen mit Grünenfurth, Schloß und Dorf Eisenburg mit Bleiche, nicht aber Schneid und Unterhart, gemeines Recht, die übrigen Ortsteile Memminger Statuten, und nur subsidiär gemeines Recht. Dr. v. W. IV. hiegegen behauptet, daß im ganzen ehemaligen Patrimonialbezirk gemeines Recht gelte, nur in Trunkelsberg bei Eheverträgen nach deutschem Gewohnheitsrecht verfahren werde. Die etwas neuere Fassung v. Völderndorffs erklärt dieser selbst S. 344 folgendermaßen in ihrer Entstehungsgeschichte: „Pfarrdorf Amendingen mit Grünenfurth, dann Eisenburg und Trunkelsberg bildeten einst die unmittelbare Herrschaft Eisenburg, welche ehedem eigene Herren von Isenburg hatte, dann nach verschiedenem Besitzwechsel und, nachdem das zuerst zu Ottobeuren, später zu Roth gehörige Amendingen und Trunkelsberg damit vereinigt worden, an die Familie Neubrunnen gelangte. Hans v. Neubrunnen († 1621) hinterließ 2 Söhne, Daniel und Hans, wovon ersterer 6, letzterer 2 Söhne hatte, die die Herrschaft nach 12 Nummern teilten. Nach und nach gingen diese teils an das Spital zu M. (1/12), teils an M.

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_243.jpg&oldid=- (Version vom 20.10.2022)