Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 250.jpg

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Büchlein „Des Nürnberger Feldwebels Joseph Schrafel merkwürdige Schicksale“, Nürnberg 1913, S. 36 und 44 als eines Oberleutnants und Regimentsadjutanten Baron v. Pflummern), dann 23 sind im geistlichen Stande; 23 weibliche Klosterangehörige, wenige sind unverheiratet, die meisten verehelichten sich mit Männern von Stand und Bildung und Würden, die meist eine hervorragende Stellung in der Gesellschaft einnahmen. – So war der 2. Alois, der Großvater des in Sprache stehenden 4., K. K. Pfalzgraf und Hofrat in Ehingen, später Hochfürstlich Konstanzischer Hofrat, dann der freien Reichsritterschaft in Schwaben aller 5 Kantone gemeinschaftlicher Direktorial-Syndikus in Ehingen, der Audienzen bei 3 Kaisern hatte und von jedem (Karl VI., VII und Franz I.) mit der goldenen Gnadenkette und dem „Gnadenpfennig“ beehrt wurde. – Der letzte männliche Pflummern starb nach den Familienaufzeichnungen der Familie Reiner in Buxheim am 26.1.1905 (Konstantin Ferdinand) als Elektrotechniker in München. Der Name Pflummern ruht gegenwärtig, soweit dem Bearbeiter bekannt geworden, nur mehr auf den Großenkelinnen des 4. Alois: Anna (geb. 1870) in Karlsruhe und Mauritia (geb. 1871) in Mannheim.

Dieser führt in der Einleitung zu seiner Chronik derer v. Pflummern aus, „daß die Geschlechter vermeinen den Adel erblich zu erhalten, obgleich etwan die nachkommenden weder mit Tugenden noch mit ritterlichen Herrendiensten den Alten zustimmen, achten nicht dieses alten und adelichen Sprüchleins: From, weiß, auch klug und mild, gehört in des Adels Schild. Bei unsern Zeiten hat man den Adel feil in der Kaysern Höfen umb Geld und gibt Brief, und Siegel darüber.“ Als er dies niederschrieb, dachte er sicherlich nicht daran, daß er selbst in die Lage kommen könnte, seines alten Adels Schild zu beflecken, und zwar als Oberadministrator der v. Pflummer’schen Stipendienstiftung. Letztere laut Stiftungsbrief vom 5. August 1660, war von Georgio v. Pflummern, Kanonikus der Kollegiatkirche St. Verena in Zurzach gemacht, daß dessen Vermögen nach seinem Tode nicht an die zahlreichen Blutsverwandte zerfalle, sondern dauernd zum Wohle seiner Stammgenossen sei, weshalb er bestimme, daß dieses Vermögen erstlich zur Unterstützung männlicher Studierender sei, die dem Vaterlande, der katholischen Religion, der Wissenschaft nützen. – Der Prokuratorsdienst, der angemessen zu besolden ist, soll, wenn möglich, einem Fähigen aus der Familie zugewiesen werden. Fallen wenige Unterstützungen an, so soll das Übrige, wenn wieder mehr Studierende zusammentreffen, auf diese verteilt werden.

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_250.jpg&oldid=- (Version vom 16.7.2023)