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g. Brautgelder nach einem 10jhr. Durchschnitt jhrl. 11 fl 24 kr.

h. Mortuarien nach gleicher Berechnung jhrl. 5 fl 31 kr

i. das Jagdrecht in den eigenen Waldungen.

E. Die Jurisdiktionsgefälle

genießt dermalen der Gerichtshalter in partem salarii.

Die Lasten sind die jährl. Steuern einschließlich Familiensteuer zu 98 fl 26 kr. 2 hl, dann der jährl. Gehalt des Gerichtshalters und Amtsdieners mit ca 90 fl, des Holzwarts mit 18 fl. Auch sind 7 Klafter Tannenholz an 2 Grundholden jährl. abzugeben, welches sie aber selbst zu machen haben.

Der ganze Gutsteil ist ein freies, mit keinem Lehens-Nexus verbundenes Eigentum u. s. w.

Ein späterer, noch zu erwähnender Briefwechsel mit Wolfegg läßt vermuten, daß die Gemahlin Karolina unseres 1. Eisenburgischen Pflummern mit dortiger Hilfe das ganze Gut an sich brachte. So schreibt denn Kr. 1827, daß Freifrau Karolina v. Pflummern, geborne Gräfin Wolfegg-Waldburg den ihr aus der Konkursmasse ihres Gatten Alois Freiherrn v. Pflummern, quieszierten Kgl. Landrichters, vermöge Dekrets des Kgl. Kreis- und Stadtgerichts Augsburg vom 7. Jänner 1825 infolge des ausgeübten Ablösungsrechtes und der hierauf erfolgten gerichtlichen Adjudication und Besitz-Einweisung zum vollen Eigentum zugefallenen mit gutsherrlicher Gerichtsbarkeit (Patrimonialgericht I. Kl.) versehenen und in dem Bezirke des Kgl. Kreis- und Stadtgerichts Memmingen gelegenen Freiherrlich v. Pflummerschen Gutsanteil der Herrschaft Eisenburg mit allen seinen Untertanen, Zugehörden und Zuständigkeiten, dann Lasten ihrem Sohne

2. Freiherrn Emanuel v. Pflummern

laut eines in Urschrift vorgelegten Übergabe-Vertrags vom 11.10.1827 eigentümlich überlassen und abgetreten hat (im Anschlag zu 12 000 fl). Nach dem „Kundebuch“ über M. 1827 wohnte Karolina v. Pflummern in Memmingen, damals Hs.-Nr. 280 in der Kalchstr. (jetzt J. B. Guggenheimer) und starb nach M. Intell. Blatt 1830 Nr. 13 am 26.3. d. J., wonach Emanuel, Wilhelmine und Nanette für die allgemeine Teilnahme beim Begräbnis ihrer Mutter öffentlich Dank abstatten.

Über das mehrgenannte Interim des Freiherrn von Spizel (Spitzel), Kgl. Appellationsgerichtsrat in M., war nur so viel in Erfahrung zu bringen. Freiherr v. Spizel, welcher nebenbei bemerkt in Eisenburg durch Stiftung des Altarbildes in der Kapelle ein dauerndes Andenken hinterlassen hat, wurde schon 1809 (Schw. E. 1909 Nr. 26) am 11. Mai zu einem Kriegsrat im Rathause, bestehend aus dem Vizepräsidenten

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_255.jpg&oldid=- (Version vom 18.7.2023)