Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 273.jpg

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weder Floß- noch Bauholz, ist innen rot, etlichs „mösch“ (wohl morsch?) und steht an etlichen Orten ab. Ist auch viel Birkenholz darin. Gibt die Jauchert bei 90 Klafter.

Hernach ist die Schnaid, dann das Aichholz, ferners der Tobel anzugreifen. Bis diese abgetrieben sind, sind die jetzigen „Käu“ und Junghölzer (Schwaighauser Steig, Gereng’hau u. a.), die wohl angesezt haben, auch die Neughäu der Schwaighauser und Amendinger wohl erwachsen (so man recht Ordnung hält wie der Junker Reichlin sel.).

Wenn es mein eigen Ding wäre, so würde ich wie oben steht, handlen und jährlich 2500 Klafter scheiten (27 Jauchart) und würde keine Sorg haben, daß es nicht für ewige Zeiten reichte.

Wann man aber das Laubholz abschnittet wie jetzt geschiehet, zu der Zeit in der Burghalden, so wird man fürohin mehr Aspen als Birken han; so das Birkholz im Märzen abgehauen wird, laufen die Gefäße aus der Wurzel, stehen über sich und verderben zum Teil. Bis dann die Stücke ob der Wurzel wieder ausschlagen, sind die Gefäße ausgelaufen, können nicht so wachsen und geben ein schlecht Holz.

Zu merken: In solchen Hölzern wie Burghalde, Schnaid und Tobel soll man in den 3 Monaten März, April und Mai gar nit scheiten lassen, wenn man will, daß es in 12–15 Jahren wieder nutz zum brennen sei, sondern nur im September, Oktober und Movember.

Dieses Schnitten in der Burghalden ist auch deshalb E. W. Nutz nicht, weil man die „Öst“ besonders aufmacht und nicht alles untereinander. Es stehen einige Klafter Äste gesondert, die wenig über Fuhrlohn wert sind. Wenn man aber Scheite und Äste in eine Klafter macht, trifft es auf eine solche nicht so viel und geht eins mit dem andern in einem Geld (!). Was ich da meine, ist nicht das grobe Holz zum Ziegel- oder Kalchofen; dies muß man freilich ohne Äste lassen. Man soll eben in allem Ordnung und Unterschied halten.

Es sei vorgenommen worden, die Eichen, Hagenbuchen und „Auchoren“ (Ahorne) nicht umzuhauen, sondern wachsen zu lassen. Das ist nun wieder gar nichts nütze. Die Burghalde ist gar nit beschaffen, daß Großeichen und Hagenbuchen darin aufwachsen. Das Holz darin mag nit stahn, bis Eichen und Hagenbuchen erwachsen sind wie in Buchen- und Tannenwäldern, die man erst in 100 Jahren abtreibt. Hier kann das Eichholz aufkommen, da es keine Nebenluft hat.

Das Eichholz hat eben die Eigenschaft, daß es, sobald darum gescheitet wird und Sonne und Luft hinzukönnen, ausschlägt und voll Schweb-Äste wird und nicht mehr in die Höhe

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_273.jpg&oldid=- (Version vom 19.7.2023)