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Abweichung besteht in einer paarweisen Umstellung der Bischöfe von Freising und Passau, Brixen und Regensburg, der Markgrafen von Brandenburg und Vohburg, und der beiden Pfalzgrafen. Will man in diesem Aiterniren nicht Zufall sehen, so ergibt sich in diesem, wie in dem vorigen Falle, dass es nicht etwa nach Tagen erfolgte; denn in beiden Fällen trifft die Abweichung Urkunden desselben Tages.

So festgeregelt, wie es nach den angeführten Fällen scheinen könnte, war die Folge der Zeugen im allgemeinen auch im zwölften Jahrhunderte keineswegs. Belege dafür finden sich vielfach; so ist die Ordnung der in den zu Venedig 1177 ausgestellten Urkunden auftretenden angesehensten geistlichen Zeugen, nämlich 1. des Patriarchen von Aglei. 2. Grado. 3. des Erzbischofs von Mainz. 4. Köln. 5. Trier eine sehr wechselnde; z. B.[1]:

1. aug. 03. 2. 1. 4. 3. 5.
2. 17. 1. 2. 3. 4. 5.
3. 19. 3. 4. 5. 1. 2.

Für unsere nächsten Zwecke wird es nun insbesondere von Wichtigkeit sein, uns zu vergewissern, in wie weit man in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts eine genaue Rangordnung einhielt.

Auf dem Hoftage zu Frankfurt 1220 erscheinen mehrfach als Zeugen: Erzbischöfe von 1. Mainz. 2. Köln. 3. Trier. 4. Magdeburg. 5. Der Reichskanzler, Bischof von Metz und Speier. Bischöfe von 6. Bamberg. 7. Lüttich. 8. Regensburg. 9. Münster. 10. Eichstedt. 11. Utrecht. 12. Worms. 13. Naumburg. 14. Basel. 15. Pfalzbaiern. 16. Thüringen. 17. Brabant. 18. Anhalt. 19. Baden. 20. Holland. 21. Truchsess von Boland. 22. Marschall von Justingen. 23. Kämmerer von Werd. 24. Schenk von Schipf. Sie folgen in den Urkunden[2]:

1. apr. 19. 1. 2. 3. 4; 5. 7. 9. 8. 0. 10. 00. 00. 00. 00; 15. 00. 17. 00. 19. 20; 21. 22. 00.
2. 1. 2. 3. 4; 5. 7. 9. 8. 0. 10. 00. 00. 00. 00; 15. 00. 17. 00. 19. 20; 21. 22. 00.
3. 20. 1. 2. 3. 4; 0. 0. 8. 9. 0. 10. 00. 00. 00. 00; 15. 00. 00. 00. 00. 00; 22. 21. 24.
4a. 26. 1. 3. 2. 4; 5. 6. 8. 10. 12. 11. 9. 7. 13. 14; 00. 00. 00. 00. 00. 00; 00. 00. 00.
4b. 1. 3. 2. 4; . 11. 7. 6. 8. 10. 9. 12. 13. 14; 00. 00. 00. 00. 00. 00; 00. 00. 00.
5. 1. 3. 2. 4; 0. 7. 6. 10. 11. 12. 00. 13. 14; 00. 00. 17. 00. 00. 00; 22. 23. 00.
6. 29. 1. 3. 2. ; 00. 00. 00. 00. 00. 00. 00. 00. 0; 15. 16. 0. 00. 00. 20; 22. 21. 00.
7. mai 1. 1. 2. 3. 4; 5. 0. 8. 00. 00. 00. 00. 00. 00; 15. 17. 16. 18. 20. 19; 22. 24. 21.
8. 00. 1. 3. 2. 4; 0. 6. 0. 0. 0. 10. 00. 00. 13. 8; 15. 16. 17. 18. 19. 00; 21. 23. 22.

Auf dem Römerzuge 1220 finden wir 1. Patriarch von Aglei. 2. Reichskanzler. 3. Erzbischof von Mainz. 4. Ravenna. 5. Bischof von Augsburg. 6. Passau. 7. Brixen. 8. Erwählter von Trient. 9. Turin,

  1. Muratori ant. 1, 59. Ughelli 5, 1206. Muratori ant. 2, 81.
  2. Huillard 1, 755–781. 927. Wegen 4b. vgl. M. G. 4, 237 note h.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Reichsfürstenstande. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1861, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ficker_Vom_Reichsf%C3%BCrstenstande_187.jpg&oldid=- (Version vom 5.7.2016)