Seite:Freiburg Bauten 233.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du auf dieser Seite.

Madonna in der Vorhalle.

UNSER LIEBEN FRAUEN MÜNSTER.
Von Fr. Kempf.
(Unter Benutzung einer Schrift von Franz Baer.)

Kein Bauwerk hat für das Gesammtbild Freiburgs eine so gewaltige Bedeutung, wie das Münster[1] mit seinem unvergleichlichen Thurme. Mag unsere Stadt noch so reizvoll sein durch die natürlichen Schönheiten ihrer Umgebung, die Häusermassen empfangen doch, nach dem Worte eines geistvollen Gelehrten, erst Mittelpunkt, Zusammenhalt und Gliederung durch jenen Wunderbau. Seine Umrisse, die Silhouette der Thurmpyramide vor Allem, prägen sich in jedes Herz. So wendet sich diesem bedeutsamen Werke, das eine Perle deutscher Kunst, ein Wahrzeichen opfermuthigen Bürgersinnes, ein Denkmal frommen Glaubens ist, auch unsere Betrachtung in erster Reihe zu.

Das Freiburger Münster ist, verglichen mit dem formenstrengen, wie aus einem Gusse hervorgegangenen Dome zu Köln weniger harmonisch in seiner Gesammterscheinung, dafür aber um so anziehender und von um so grösserem malerischem Reize. Hierzu trägt neben der Mannigfaltigkeit der Bauformen das verwendete Material, der lebhaft warme rothe Sandstein, der nur an dem älteren Querbau fast musivisch mit gelblichem Stein untermischt erscheint, in nicht geringem Maasse bei.

  1. Die umfangreiche Literatur über das Münster ist vollständig angeführt und kritisch gewürdigt von Fritz Geiges in dem Prachtwerk »Unser lieben Frauen Münster zu Freiburg im Breisgau« (1896) S. 4 ff.
Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_233.jpg&oldid=- (Version vom 16.1.2023)