Seite:Freiburg Bauten 286.jpg

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derjenigen Gestalt wiedergegeben ist, welche er bis zur Herstellung des jetzigen Aufsatzes besessen hat. Unter diesem Deckel befindet sich ein keineswegs werthloses Brustbild, vermuthlich Michael Küblin von Kisslegg, einen Freund und Gönner der Universität, darstellend.

Die Kapelle der Edlen von Stürzel scheint am frühesten von allen ihre Ausstattung erhalten zu haben. Sie nahm wenigstens schon im Jahre 1505 die sterblichen Ueberreste des Kanzlers Konrad Stürzel von Buchheim und seiner Gattin auf. Auch noch andere Mitglieder der Familie Stürzel liegen hier begraben. Der Altar der Kapelle besitzt einen so hohen Kunstwerth, dass er von Manchen über das benachbarte Werk Hans Holbein's gestellt wird. Der Taufstein, der hier seinen Platz gefunden hat, ist eine Schöpfung Christian Wenzinger's.

Zwischen der Stürzelkapelle und der Sakristei liegt der südliche Choreingang. Hier befindet sich ein laufender Brunnen, dessen Stock aus dem Jahre 1666 stammt, während das Becken die Jahreszahl 1673 trägt.

Die Kapellen sind, wie oben erwähnt wurde, im Wesentlichen gleichmässig angelegt. Im Einzelnen jedoch schwanken die Ausmessungen, so dass z. B. die grösste Breite 6,10, die geringste 5,00 m beträgt.

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Schmiedeiserne Thüre der Alexander-Kapelle.

Im Grossen und Ganzen gleichartig behandelt sind auch die Schlusssteine der Gewölbe; sie haben ausnahmslos die Form des Dreipasses, in welchem dann ein auf die besondere Bestimmung der Kapelle bezügliches farbig gefasstes Bildwerk nebst den Wappen der Stifter eingefügt ist. Eine solche auffallende Uebereinstimmung legt den Gedanken nahe, dass diese Art der Ausschmückung überall zu gleicher Zeit, jedenfalls erst nach beendigter Einwölbung des ganzen Kapellenkranzes bewerkstelligt worden ist.

Die Sockelabschlüsse sind fast sämmtlich mit flott gezeichneten Renaissanceornamenten in erhabener Arbeit ausgestattet; sie zeigen zumeist wiederum die Wappen der Stifter, nicht selten auch eine

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_286.jpg&oldid=- (Version vom 15.1.2023)