Seite:Freiburg Bauten 428.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der österreichische Bindenschild und nochmals das Stadtwappen. Die grotesken Wasserspeier bilden interessante Leistungen des Schmiede- und Blechnerhandwerks.


Standbild Kaiser Karl V.


Im Erdgeschosse befinden sich Lagerräume, welche noch jetzt zu Marktzwecken dienen.

Der Hof mit seinen Treppenhäusern, Thüren, Arkaden und mit der Fachwerkparthie, ein Verbindungsgang zwischen dem alten und neuen Kaufhaus, ist wegen seiner ungemein malerischen Gesammtwirkung höchst sehenswerth. Hier befindet sich auch der Aufgang zum Saale, die sogen. Kaisertreppe, eine bemerkenswerthe technische Leistung. Es ist eine stattliche von drei schön gegliederten Spindeln getragene Wendeltreppe mit der beträchtlichen Weite von 3,40 m. Der Auftritt beträgt im Mittel 40 cm, die Steigung 15 cm. Die untere Fläche des letzten Trittes zeigt, wie schon oben erwähnt, ein erhaben ausgeführtes Meisterschild mit der Zahl 1532. Die grosse Anzahl von Steinmetzzeichen, welche sich in diesem Treppenhause befinden, lässt einen ausserordentlich regen Baubetrieb voraussetzen.

Der Saal hat einen von sechs Pfosten getragenen Holzplafond, der früher (1631) mit Wappen und Gemälden geschmückt war. Die theilweise noch vorhandenen Wappen sind inzwischen mehrfach erneuert worden, wie denn überhaupt der Bau nach den zahlreichen Kriegen und Belagerungen Umgestaltungen erfahren hat.

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_428.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)