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Friedrich Neff: Liebe theuere Mutter

Meine Bücher möget Ihr alle meinem Freunde Ludwig [Schnauffer] übergeben.

Liebe theuere Mutter! Ihr wißt wohl, daß ich in Folge meiner Studien und [anderm] Mißgeschick, das mich betroffen, kein Vermögen mehr besitze und daß alles, was wir noch haben Euer reines u. alleiniges Eigenthum ist. Ich kann daher Euch nicht vorschreiben wie Ihr daßelbe verwenden sollet, wohl aber wird das Ohr der liebenden Mutter dem letzten Wunsch Ihres treuen Sohnes einiges Gehör schenken.

Nehmet von nun an gute u. treue Leute zu Euch, welche fähig sind für mich Kindesstatt zu vertreten. Wollen es Verwandte thun, so ist es um so beßer. diesen vermachet Ihr dann nach Gutdünken Euer Vermögen. Euerm Bruder dem aristokratischen Bürgermeister würde ich keinen Pfennig zu kommen laßen. Eines aber muß ich Euch noch bitten und dieses dürfet Ihr mir nicht ausschlagen. Nämlich den Kindern meines Freundes Jakob Bickel (dereinst Hauptmann) von Lörrach welcher bei Rastatt verwundet wurde, müßet Ihr wenigstens tausend Gulden vermachen. Das was der Jakob Friedrich [Schnorr] in Handen hat ist Euere Sache. Er soll es Euch verwalten. Den Jakob Friedrich, den Ernst u. den Ludwig möget Ihr einst vor allen bedenken. Auch den [Frei] und seine Tochter, welche mir viele Beweise von treuer Freundschaft u. Liebe bewiesen, vergeßet nicht.

Was der Buchhändler Fischer in Basel für meine Schriftchen löst, das mag er

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Friedrich Neff: Liebe theuere Mutter. Freiburg 1849, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedrich_Neff_Abschiedsbrief_an_seine_Mutter_2.png&oldid=- (Version vom 20.2.2022)