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Seite:HansBrassTagebuch 1946-08-08 001.jpg

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ein Höhepunkt beschieden sein.

     Nachmittags war Prof. Rienäcker – Rostock da in Begleitung eines anderen Professors der Rostocker Universität. Prof. R. war sehr begeistert u. freute sich, daß meine Arbeiten in Rostock gezeigt werden würden. Frau v. Guttenberg hatte ihm von meinen Bildern erzählt. Es wird hier gegenwärtig sehr viel Propaganda für mich getrieben.

     Von Kaplan Alois Wagner nichts gesehen oder gehört.

Donnerstag, 8. August 1946.     

     Vormittags nur wenig gearbeitet. Ich bin seit einigen Tagen wieder einmal erkältet u. heute Vormittag ging, es mir besonders schlecht, sodaß ich die Arbeit aufgab.

     Nachmittags war ein Prof. Roesch aus Berlin da. In seiner Begleitung eine große, schlanke, rothaarige Dame, ferner eine ältere Dame mit ihrer erwachsenen Tochter. Prof. Roesch, der klein u. unscheinbar aussieht, entpuppte sich als ein sehr warmherziger u. liebenswürdiger Mann, Anfang der Sechziger etwa. Außerdem ist er Vorsitzender des Kulturbundes in Berlin. Er war sehr entzückt über die Bilder u. fand es richtig, daß diese Bilder geschlossen gezeigt werden müssen. Er sprach davon, daß man vier Ausstellungen in Berlin machen müßte, nacheinander in jedem Sektor. Die ganze Gesellschaft blieb über eine Stunde bei mir, es war sehr anregend. Prof. R. sagte mir dann, er würde noch einmal zu mir kommen u. das Notwendige wegen der Ausstellung zu besprechen.

Freitag, 9. August 1946.     

     Das Dirnen-Bild fertig gemacht. Interessant, Gegensatz zum Propheten, die nebeneinander hängen könnten.

     Herr Dr. Graepke war vormittags da. Wir besprachen das Notwendigste. Am 8. September, Mariä Geburtsfest, soll die Ausstellung in Rostock eröffnet werden. Am 3. Sept. wird Herr Dr. G. einen Lastwagen schicken, mit dem ich dann die Bilder selbst nach Rostock bringen werde. Ich werde in Rostock bleiben u. am Eröffnungstage einen einführenden Vortrag halten. Herr G. wollte gern frühere Arbeiten von mir auch noch zeigen; aber da ist ja nichts mehr da. Es kommen höchstens noch einige der kleinen Landschaften in Frage, die ich damals 1932 nach dem Autounfall auf Holz malte, sowie Zeichnungen u. Aquarelle. Ich muß da alles zusammenkratzen, was ich habe u. denke, daß es schon irgendwie gehen wird. – Ich erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß der Rostocker Kulturbund Zeichnungen von mir nach Dresden gesandt hat, ohne daß ich davon etwas weiß. – Ich muß nun sehen, wie alles klappt u. werde viel Arbeit haben. Grade heute morgen habe ich eine Liste zusammengestellt von den Gemälden, die ich senden will, es sind 31 Stück vielleicht auch 32, wenn ich das alte Malvenbild mitschicke.

     Nachmittags war die Direktorin der Museums in Schwerin da, deren Namen ich nicht weiß, eine Frau von etwa 45 Jahren, Kunsthistorikerin, aber bis dahin nie im Museumsdienst tätig gewesen. Nicht unsympatisch, klug u. anscheinend nicht ungeschickt. Sie will die

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Hans Brass: TBHB 1946-08-07. , 1946, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HansBrassTagebuch_1946-08-08_001.jpg&oldid=- (Version vom 13.11.2024)