Seite:Jungfrawen zu Eszlingen 1030.jpg

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WIe menniglich kund vnd wissen / das eine Jungfraw zu Eszlingen / Anna Vlmerin genandt / Hans Vlmers vnd Margarethen / seiner hausfrawen tochter / von dem 1546. jar an / bis in das 50. mit einem grossen vnmenschlichen vnd vnnatuerlichen Bauch (welcher von tag zu tag zugenommen) beschwert / vnd von desselbigen wegen / von viel grossen Herren / Edelen vnd vnedelen / auch gemeinen / reichen vnd armen personen / mit andacht heimgesucht / besichtiget / vnd ehrlich / nach einsjeden vermuegen / begabt worden / Mit hoher verwunderung / das gedachte Jungfraw / jnn solcher schweren kranckheit / jres leibs beschlossen / vnd keiner satten speis / sich gebrauche / also lange zeit verharren / vnd bey leben bleiben muege / Zu dem das viel grewlicher wuerm vnd schlangen / mancherley form vnd lenge / von jr bis in 150. kommen sind / Auch jederman beredt / es sey ein grewlich vierfuessiges thier bey jr / welches / so offt sie etwas labung von mandelmilch oder anderem genossen / geschmatzt habe wie ein hund / vnd hat sich das thier in jhr auffgericht / Derhalben sie alles gethuemmels / brunnen schoepffens / farens / auch kuee vnd pferdt schreyen / oder hanen krehen / vmb die rifier jhrer behausung (damit das thier / welches von solchem rumor / zu zorn / vnd jhr zu mehrung groesser pein vnd schmertzen bewegt werde / etwas stiller sey) gar nicht dulden oder leiden moegen / Vnd ist alles jr fuer geben jrer kranckheit / von jederman / als warhafftig / gegleubt worden.

Darauff sey nun jederman zu wissen / das es mit genandter Jungfrawen vnd jhrer Mutter / eytel lauter falsch / bueberey vnd erdichter betrug gewesen /