Seite:Jungfrawen zu Eszlingen 1033.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

moechten sie es thun / vnd so jhr tochter sterbe / woelle sie vber alle die jenigen / so radt oder that darzu geben / ewiglich rach schreyen.

Zu letzt hat ein Ersamer Radt der stadt Eszlingen / auch der Jungfrawen meinung selbs hoeren woellen / sie fragen lassen / ob sie (angesehen jhr grosse pein vnd stetigen bettleger / zu dem sie vor selbs auffschneidung begert / vnd sich keins todts entsetzt) jren willen drein wolt geben / das sie geoeffenet / vnd auffgeschnitten werde / damit sie jrer qual entledigt / zur gesundheit oder ewigen ruhe gefuerdert wuerde? Darauff sie geantwortet / Sie woelle jr das leben vor der zeit / jnn keinen weg abschneiden oder bekuertzen / sondern was jr Gott geben oder verordnet hab / werde er jhr wol / so es jn zeit duenckt / nemen / dem woelle sie alle ding vertrawen vnd heimsetzen.

Auff gehoerte rede / ist jr geantwortet worden / (vnansehen jr widersagen) Es mus doch das ein mal sein / vnd sie auffschneiden / darein moege sie sich wol gedueltig ergeben / oder nicht. Von welchen worten die Tochter (als sie den rechten ernst gemerckt) sehr erschrocken / vnd angehaben fast zu weynen / vnd sich newes grosses schmertzens angenommen / aber nichts desto minder ist man mit jhr fortgefaren / vnd das oeber leylach auffgetrennet / vnd die oeberhant des gemachten Bauchs (welcher / wie einer schoenen jungfrawen leib / mit einem natuerlichen durchgang subtilig vnd kuenstlich gemacht) auffgeschnitten worden / darunter ist ein kuessen gelegen / in welchem viel hauffen werck vnd lumpen gesteckt / vnter dem kuessen ist gewesen / ein starck gemacht gestatel / oder gewelbter bogen / mit beuschen gemacht / so jr den leib nicht geruert hat / vnd hat man solchen