Seite:Lucians Werke 0886.jpg

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der Kriegszug der sieben Fürsten gegen Theben, und die Aufnahme, welche Polynices und Tydeus bei ihrem Schwiegervater Adrastus fanden, der Orakelspruch, der Theben’s Geschick verkündigte, das Verbot, die Gefallenen zu bestatten, und das tragische Ende der Antigone und des Menöceus.

44. Nicht minder nöthig ist es, daß der mimische Tänzer in sein Gedächtniß aufnehme die mythischen Begebenheiten von Nemea, die Geschichte der Hypsipyle und des Archemoros, und vor dieser noch die der Danaë, wie sie der strengen Bewachung ihrer Keuschheit ungeachtet die Mutter des Perseus geworden, und dessen Kampf mit den Gorgonen, womit die Aethiopische Sage von Cassiopeia, Andromeda und Cepheus in Verwandtschaft steht, die ein späterer Glaube unter die Gestirne versetzt hat. Außerdem ist ihm zu wissen Noth die alte Sage von Aegyptus und Danaus und von der meuchelmörderischen Hochzeitnacht (der Töchter des Letztern mit den Söhnen des Aegyptus).

45. Nicht Weniges dieser Art bietet auch Lacedämon dar, z. B. die Liebe Apollo’s zu Hyacinth und Zephyr’s Eifersucht, der unglückliche Discuswurf, der den Jüngling tödtete, darauf die Blume, die aus seinem Blute entsprossen, mit den Klagelauten, die sie zur Aufschrift trägt; ferner die Wiedererweckung des Tyndareus von den Todten, und daher Jupiter’s Zorn gegen Aesculap, endlich des Paris Besuch zu Sparta und die Entführung der Helena in Folge des Urtheils über den goldenen Apfel.

46. Nun sahst du, wie mit der Spartanischen Geschichte die von Troja zusammenhängt: und wie mannigfaltig und reich an Charakteren und Situationen ist diese! Jeder der

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 886. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0886.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)