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ältern Asiatischen Sagen aber gehört die von Tantalus, von den unglückseligen Folgen seiner Schwatzhaftigkeit, von dem Gastmahl, das er den Göttern gab, von seinem Sohne Pelops, den er schlachtete, und dessen elfenbeinerner Schulter.

55. In Italien begegnen uns der Eridanus und Phaëthon und seine klagenden Schwestern, die als Pappeln Bernstein weinen.

56. Auch gehören in diesen Kreis die Hesperiden und der Drache, der ihre goldenen Aepfel bewachte, und Atlas mit seiner gewaltigen Last, so wie Geryones zu Erythía und der Diebstahl seiner Rinder durch Hercules.

57. Ferner dürfen unserem Manne nicht unbekannt seyn alle jene mythischen Verwandlungen von Menschen in Bäume, in wilde Thiere, in Vögel, von Weibern in Männer, z. B. Cäneus, Tiresias u. A.

58. In Phönicien findet er die Geschichte der Myrrha und des Adonis, und der Assyrier periodische Trauer um diesen. Aber auch mit spätern Begebenheiten wird er sich bekannt machen, wie z. B. aus der Periode nach dem Untergange des großen Macedonischen Reiches, was da Antipater, und was Seleucus aus Liebe zur Stratoníce gethan.

59. Die mystischen Sagen der Aegyptier müßen ihm gleichfalls geläufig seyn; doch wird er darauf bedacht seyn, sie auf eine blos symbolisch andeutende Weise darzustellen; ich meine hier die Mythen von Epaphus, Osiris, und von den Verwandlungen der Götter in Thiere, vornehmlich aber ihre Liebesverbindungen, und die mannichfachen Gestalten, die um ihretwillen Jupiter annahm.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 889. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0889.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)