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Von der Astrologie.[1]

1. Diese Schrift handelt von dem Himmel und den Gestirnen; nicht aber von dem Himmel und den Gestirnen selbst, sondern von der auf dieselben sich gründenden Wahrsagekunst und Erforschung der Wahrheit, die dadurch den Sterblichen ist möglich gemacht worden. Auch ist meine Absicht nicht, Regeln und Vorschriften zu geben, wie man es in dieser Kunst weit bringen könne; sondern ich will nur zeigen, wie unrecht unsere Gelehrten daran thun, daß sie, während sie so viele andere Gegenstände betreiben und ihren Schülern vortragen, nur allein die Astrologie weder in Ehren halten noch behandeln wollen.

2. Und doch ist diese Wissenschaft eine uralte, die auch zu uns nicht erst seit Kurzem gekommen, sondern die ernste Beschäftigung alter, von den Göttern selbst sehr hochgeschätzter, Könige gewesen ist. Heut zu Tage aber denkt man aus Unkunde, und weil man die Mühe scheut, sich näher mit ihr bekannt zu machen, ganz anders von der Sache als jene Alten: und weil man zuweilen Wahrsager trifft, die uns falsch prophezeien, so klagt man die Sterne an, macht die Astrologie


  1. Dieses schwache, und zum Theil absurde Produkt sieht nach Form und Inhalt unserem Schriftsteller zu unähnlich, als daß es auch nur für eine verunglückte Jugendarbeit desselben gehalten werden könnte. Das Original ist, wiewohl mit häufigen Verstößen, in Ionischer Mundart und Manier geschrieben.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 919. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0919.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)