Seite:Lucians Werke 1576.jpg

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Gluth, und spricht dazu seinen und deinen Namen. Dann nimmt sie das Zauberrad aus dem Busen hervor, und trillt es unter einer schauerlich klingenden, barbarischen Formel herum, die sie mit geläufiger Zunge heraushaspelt. So hat sie es wenigstens damals gemacht, und wirklich erschien nicht lange darauf mein Phanias, ungeachtet seine Freunde ihn darüber schalten, und die Phöbis, mit welcher er inzwischen lebte, ihn mit den zärtlichsten Bitten zurückzuhalten suchte; allein der Zug des Zaubermittels war stärker: er kam. Außerdem lehrte sie mich noch ein sehr wirksames Mittel, ihm die Phöbis verhaßt zu machen: ich sollte auf ihre Fußstapfen Acht geben, und gleich hinter ihr drein auf die Spur ihres linken Fußes mit meinem rechten treten und sie auslöschen, und so umgekehrt, und dazu die Worte sprechen: Auf dich tret’ ich, und über dir bin ich! Dieß that ich pünktlich, wie sie mir vorgeschrieben hatte.

Melitta. Geschwind also, liebe Bacchis, geschwind! Hole mir die Syrerin herbei! Und du, Acis, hörst du, schaffe das Brod zur Stelle, und den Schwefel, und Alles, was zu dem Zauberwerk nöthig ist!


5. (6). Crobyle und Corinna.

1. Crobyle. Nun, Corinnchen, hast du jetzt gelernt, daß es nichts so Schreckliches ist, wie du dir vorstelltest, aus einer Jungfer eine Frau zu werden? Dafür hast du auch von dem artigen jungen Menschen, der bei dir war, eine ganze Mine[1] zum Geschenk erhalten, weil es das erstemal


  1. 44 fl.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1576. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1576.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)