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Vorwort


Märchen sind Spiegelbilder der Seele. – Und gerade uns Deutschen gelten all die lieben Gestalten der sagenhaften Geister, wie Heinzelmännchen und gütige Feen, als Symbole der edlen Gerechtigkeit, die das Gute belohnt, das Böse aber nach Gebühr bestraft.

So wandern wir auch diesmal mit der Dichterin dieser neuen deutschen Märchen hinein in ein Zaubergefilde, freuen uns mit ihr an den edlen Taten eines gütigen Königs, der seiner Gemahlin aus unbekannten Landen die Zauberharfe und mit dieser die trauernde Mutter wiederbringt, ergötzen uns an der Hilfe des winzigen Erdbeerkönigs, nehmen teil an kühnem Wagemut der beiden Helden, die zur Erlösung der gefangenen Königstöchter ausziehen und den schlimmen Zauberer endlich überlisten.

Ein eigener Reiz geht bei all diesen hauchzarten Erzählungen von der poetischen Sprache dieser Wundergeister und -tiere aus, ergreifend ist auch die Symbolik in dem Märchen vom Stiefmütterchen, das uns von Mutterliebe und -sorge der zweiten Frau singt und geradezu rührend wirkt.

Kinderaugen werden strahlen, wenn sie von dem dankbaren Heinzelmännchen lesen, das einem armen Goldschmiedegesellen zu Ruhm und Ehren verhilft, weil der Biedere gar so barmherzig

Empfohlene Zitierweise:
Elsbeth Montzheimer: Märchen. Leipziger Graphische Werke AG, Leipzig 1927, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%A4rchen_(Montzheimer)_003.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)