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Seite:Meyers b13 s0909.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13

Sammlung antiker Statuen; die Villa Albani (s. d.), mit einer 1758 von Kardinal Alessandro Albani angelegten hochberühmten Sammlung antiker Statuen u. Reliefs; die Villa Massimi, beim Lateranplatz, mit Fresken von Schnorr, Koch, Veit, Overbeck und Führich im Kasino; die Villa Pamfili (s. d.), der schöne Lieblingspark der römischen Welt, vor der Porta San Pancrazio, u. a.

Antike Überreste.

Von den Baudenkmälern des alten R. sind zunächst die bedeutenden Überbleibsel des Forum Romanum, vom Fuß des Kapitols längs des Palatinischen Hügels gegen das Kolosseum hin, zu erwähnen, dessen im Lauf der Jahrhunderte durch Verschüttungen bedeutend erhöhter Boden seit 1872 in seinem ganzen Umfang bloßgelegt ist. Dieselben bestehen in dem Triumphbogen des Septimius Severus, den Säulen des Vespasian-, des Saturn- und des Kastortempels, den Resten der Basilica Julia, der Phokassäule und der Basis des Cäsartempels (weiteres s. Forum). An der Nordseite des Forums erhebt sich der Tempel der Faustina und des Antoninus, daneben die gewaltigen Gewölbe der Basilika Konstantins und der Doppeltempel der Venus und Roma (s. Tafel „Baukunst V“, Fig. 17 u. 18); an der Südseite der Triumphbogen des Titus, das Denkmal seines Sieges über die Israeliten, mit ausgezeichneten Reliefs (s. Tafel „Bildhauerkunst IV“, Fig. 14). Nordwärts vom Forum Romanum liegen die Reste des Minervatempels (vom Forum des Nerva) und die Überbleibsel des Augustusforums mit dem Tempel des Mars Ultor, von dem noch vier herrliche Säulen (18 m hoch) sowie Cellareste und Gebälk vorhanden sind; noch weiter nördlich das Trajansforum mit den Resten der Basilica Ulpia u. der hochragenden Triumphsäule Trajans (s. Trajanssäule) mit schönen Reliefs der Kriegszüge dieses Kaisers. An der Südseite des Forum Romanum steigt der Palatinhügel empor (s. Palatinischer Berg), mit den Überbleibseln des Flavischen Kaiserpalastes, des Jupiter-Victortempels und des Hauses des Vaters von Tiberius mit trefflichen Malereien, ferner den Ruinen der Paläste des Tiberius und Caligula sowie der des Septimius Severus. Vor allen Bauten des Altertums ragt aber noch in stolzer Pracht das Kolosseum (s. d.) hervor, das ehemalige Flavische Amphitheater für die Gladiatorenspiele und Tierhetzen. Auf dem Vorplatz steht noch das Postament, auf welchem einst die Erzstatue Neros stand; südwestlich die Reste der Meta sudans, eines berühmten Springbrunnens von Domitian, und der imposante Triumphbogen des Konstantin (s. Tafel „Baukunst VI“, Fig. 7), der besterhaltene in R., zum Teil mit Bildwerken aus der trefflichen Kunstperiode Trajans (s. Konstantinsbogen); ostwärts liegen noch Reste der Titusthermen und schön verzierte Gänge des Goldenen Hauses Neros. Bei den Thoren der Stadt und in der Campagna finden sich noch Grabmäler aus der Kaiserzeit, ja einige sogar noch aus der republikanischen Epoche, z. B. die Gräber der Scipionen. Nordwestlich von Porta Maggiore erheben sich die dem Kuppelbau des Pantheons ähnlichen Reste des sogen. Tempels der Minerva medica, des Teils eines großen Wasserwerkes. In der Stadt, unweit der Porta del Popolo, steht der cylindrische Unterbau des Mausoleums des Augustus, in welches ein Theater (Anfiteatro Umberto) hineingebaut ist, weiterhin die Säule Marc Aurels auf der Piazza Colonna, noch 11 m höher als die Trajanssäule, mit Reliefs, welche sich auf die Kriege Marc Aurels gegen die Markomannen beziehen. Unweit derselben steht das schönste und besterhaltene Denkmal aus der Cäsarenzeit, das Pantheon (s. oben). Jenseit der Engelsbrücke ragt noch das Grabmal Kaiser Hadrians (jetzt Castello Sant’ Angelo, s. oben) in gewaltiger Rundform auf. Die Tiberinsel bewahrt noch ihre antike, künstliche Gestalt in Form eines Schiffs, der Campo Maccao die Erinnerungen an das Prätorianerlager der Kaiserzeit; beim Bahnhof erhielten sich noch Stücke des Serviuswalles und der Serviusmauer und die großartigen Reste der Diokletiansthermen, bei der Pescaria der antike Haupteingang zum Porticus Octaviae mit Giebel und Säulen, nahe dabei die Reste des Marcellustheaters, eines Prachtbaues von Julius Cäsar, gegen den Fluß hin der Tempel der Fortuna virilis aus republikanischer Zeit und der zierliche Rundtempel der Vesta, eine rein römische Schöpfung mit 19 im Kreise stehenden, edel gebildeten Marmorsäulen. Bei San Giorgio in Velabro steht noch der antike Janus quadrifrons, ein Bogen mit 32 Nischen für Götterstatuen; gegenüber lehnt sich an die Kirche die Ehrenpforte des Septimius Severus, welche ihm die Handeltreibenden errichteten, und ihr gegenüber gelangt man zum Eingang der trefflich erhaltenen Cloaca maxima (s. d.), einer der großartigsten Bauschöpfungen der alten Kaiserzeit, durch welche jetzt noch das Abwasser in den Tiber strömt. Weiterhin, unterhalb des Palatin, ist vom Circus maximus, der schon in der Königszeit zu Rennspielen diente, nur noch die Form nebst einigen Resten der Carceres (worin die Wagen aufgestellt wurden) erhalten (s. Circus). Als prächtige Trümmer ragen dagegen die nahen Caracallathermen auf, einst die prachtvollsten Luxusbäder der Welt, von der kühnsten, riesigsten Baukonstruktion (s. Tafel „Baukunst VI“, Fig. 11). Noch sind vor der Porta San Sebastiano vom Zirkus des Maxentius die Spina und Meta sowie die untern Teile der Langseiten samt der Porta triumphalis vorhanden. An der Via Appia erheben sich die Grabmonumente des antiken R. noch in zahlreichen Resten, und vor allen tritt der Rundbau des Grabmals der Cäcilia Metella (s. d.), aus der Zeit des Augustus, hervor, während an der Porta San Paolo die Pyramide des Cestius (s. d.), eines Zeitgenossen des Augustus, sich erhebt. Stadtwärts erinnern die Marmorblöcke der antiken Marmorata an das alte Emporium, die Anlandestelle des antiken Tiberhafens. – Die Aquädukte sind wahrhaft stolze Denkmäler der alten Größe Roms. Noch jetzt werden vier davon benutzt: die Acqua Vergine (erneuert 1450), welche den schönsten Springbrunnen Roms, die Fontana di Trevi (s. d.), bildet; die Acqua Marcia (erneuert 1870), welche auf der Piazza delle Terme eine prächtige Fontäne speist; die Acqua Felice, von Sixtus V. (Fra Felice) errichtet, welche als Hauptbrunnen die Fontana di Termini bildet; auf dem rechten Ufer, von Paul V. hergestellt, die Acqua Paola mit der Fontana Paolina auf der Höhe des Janiculus und den beiden Fontane del Vaticano auf dem Petersplatz. Auf jeden Bewohner der Stadt kommen alle 24 Stunden 700 Lit. Wasser, wovon 500 zum häuslichen Gebrauch verwendet werden können.

Bevölkerung.

Die Zahl der Einwohner Roms hat seit einer Reihe von Jahren regelmäßig zugenommen; sie betrug 1840: 154,630, 1850: 170,820, 1860: 184,050, 1870: 226,022 und 1881: 273,268 (als Gemeinde mit dem Agro Romano 300,467) Seelen. Was den Charakter des Römers betrifft, so herrscht in ihm ein Zug von Ernst, Bedächtigkeit und Maß, verbunden

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 909. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0909.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2024)