verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 14 | |
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Wickler (Tortricidae), Kieferntrieb-, Kieferngallenwickler, Tafel II, und Zünsler (Pyralidae), Rübsaatpfeifer. B) Großschmetterlinge (Macrolepidoptera): 1) Spanner (Geometrina), Kiefernspanner, Birken-, Frostspanner, Tafel II. 2) Eulen (Noctuina), Quecken-, Feldulmen-, Forleule, Ordensband. 3) Spinner (Bombycina), Buchen-, Ringelspinner. 4) Schwärmer (Abendfalter, Sphingina), Kiefern-, Hornissenschwärmer, Bär, mit meist sehr langem Rüssel und langen Vorderflügeln. Hierher die Familien: Schwärmer (Crepuscularia oder Sphingidae), Holzbohrer (Xylotropha), Cheloniarier (Cheloniaria) u. a. m. 5) Tagfalter (Rhopalocera oder Diurna), Baumweißling, Curius, Neoptolemus, Amphrisus.
Vgl. Esper, Die europäischen S. (Erlang. 1777–1805, 7 Bde.); Borkhausen, Naturgeschichte der europäischen S. (Frankf. a. M. 1788–94, 5 Bde.); Ochsenheimer und Treitschke, Die S. von Europa (Leipz. 1807–35, 10 Bde.); Hübner, Sammlung europäischer S. (Augsb. 1805–41); Derselbe, Sammlung exotischer S. (das. 1816–41, 3 Bde.); Herrich-Schäffer, Systematische Bearbeitung der S. von Europa (Regensb. 1843–55, 5 Bde.); Derselbe, Lepidopterorum exoticorum species novae (das. 1850–56); Freyer, Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde (Augsb. 1831–58, 7 Bde.); Speyer, Geographische Verbreitung der S. Deutschlands und der Schweiz (Leipz. 1858–62, 2 Tle.); Heinemann, Die S. Deutschlands und der Schweiz (Braunschw. 1859–1877, 2 Bde.); Ramann, Die S. Deutschlands und der angrenzenden Länder (Arnstadt 1872–75); Weismann, Über den Saisondimorphismus der S. (Leipz. 1875); Derselbe, Die Entstehung der Zeichnung bei den Schmetterlingsraupen (das. 1876). Der Schmetterling war schon im Altertum Symbol der Unsterblichkeit der Seele, und besonders wird das Hervorgehen des Schmetterlings aus der Puppe auf die Befreiung der Seele aus den Banden des Körpers im Tod bezogen. Psyche ward daher gewöhnlich mit Schmetterlingsflügeln dargestellt, ebenso auch der Gott des Schlafs.
Schmetterlingsblüte, s. Blüte, S. 70; Schmetterlingsblütler, s. Papilionaceen.
Schmetterlingsfink, s. Astrilds.
Schmetterlingshafte, s. v. w. Köcherjungfern.
Schmeykal, Franz, Führer der Deutschböhmen, geb. 3. Dez. 1826 zu Böhmisch-Leipa, studierte in Prag die Rechte und widmete sich der Advokatur. 1861 wählte ihn seine Vaterstadt in den Landtag und dieser sofort in den Landesausschuß. Durch seine glänzende Rednergabe sowie uneigennützigen Eifer für die deutsche Sache und durch seine Beharrlichkeit schwang er sich zum unbestrittenen Führer der Deutschen in Böhmen empor; er ist Obmann des Deutschen Kasinos in Prag, sämtlichen national-deutschen Vereinen Prags gehört er entweder als Ausschuß-, Ehren- oder gründendes Mitglied an. S. ist Mitglied des k. k. Staatsgerichtshofs und Ausschußmitglied der böhmischen Advokatenkammer.
Schmid, 1) Karl Christian Ehrhard, Philosoph, geb. 24. Okt. 1761 zu Heilsberg im Weimarischen, wurde 1791 Professor der Philosophie zu Gießen, 1793 zu Jena, wo er, seit 1806 Vorsteher eines Erziehungsinstituts, 10. April 1812 starb. Seine im Kantschen Geist gehaltenen Hauptwerke sind: „Kritik der reinen Vernunft“ (Jena 1786, 4. Aufl. 1798); „Wörterbuch zum Gebrauch der Kantschen Schriften“ (das. 1786, 3. Aufl. 1795); „Versuch einer Moralphilosophie“ (das. 1790, 4. Aufl. 1802); „Empirische Psychologie“ (das. 1791, 2 Bde.; 2. Aufl. 1796); „Physiologie, philosophisch bearbeitet“ (das. 1798–1801, 3 Bde.); „Adiaphora“ (das. 1809) und „Allgemeine Encyklopädie und Methodologie der Wissenschaften“ (Gotha 1810).
2) Christoph von, Jugendschriftsteller, geb. 15. Aug. 1768 zu Dinkelsbühl, studierte in Dillingen, erhielt 1791 die Priesterweihe, ward Schulinspektor und Schulbenefiziat zu Thannhausen an der Mindel, 1816 Pfarrer zu Stadion bei Ulm, 1827 Domherr in Augsburg und 1832 zugleich Kirchenscholarch; starb 3. Sept. 1854 in Augsburg. Unter seinen zahlreichen durch leichte Darstellung und gemütlichen Ton anziehenden, einzeln oft aufgelegten und auch ins Französische und Englische übersetzten Jugendschriften (letzte Gesamtausgabe, Regensb. 1885, 28 Bde.) sind hervorzuheben: die „Ostereier“, „Genoveva“, „Der Weihnachtsabend“, „Rosa v. Tannenburg“ und „Das Blumenkörbchen“. Seine „Erinnerungen“ erschienen Augsburg 1853–57, 4 Bdchn.; seine „Briefe und Tagebuchblätter“ gab Werfer (Münch. 1868) heraus.
3) Karl Ernst, Jurist, Neffe von S. 1), geb. 24. Okt. 1774 zu Weimar, studierte in Jena die Rechte und Philosophie, übernahm 1797 die Redaktion der „Politischen Zeitung“ zu Baireuth, ward dort 1803 Kriminalrat und 1804 Stadtgerichtsrat, 1807 Regierungs- und Konsistorialrat in Hildburghausen, 1809 Professor der Rechte zu Jena, kehrte 1810 als Mitglied des Geheimratskollegiums nach Hildburghausen zurück und ward hier 1811 Vizepräsident sämtlicher Landeskollegien sowie 1812 Geheimrat, 1817 Mitglied des neuerrichteten Oberappellationsgerichts zu Jena und Professor daselbst, 1826 Ordinarius der juristischen Fakultät und Vorsitzender der Spruchkollegien. Er hatte wesentlichen Teil an der Abfassung der meiningischen (1829) und schwarzburg-sondershäusischen (1840) Verfassung; er starb 28. Juni 1852. Sein Hauptwerk: „Lehrbuch des gemeinen deutschen Staatsrechts“ (1. Abt., Jena 1821), blieb unvollendet.
4) Christian Friedrich, protest. Theolog, geb. 1794 zu Bickelsberg, wurde in Tübingen 1819 Repetent, 1821 außerordentlicher, 1826 ordentlicher Professor und starb 1852. Nach seinem Tod erschienen: „Biblische Theologie des Neuen Testaments“ (Stuttg. 1853; 5. Aufl. von Heller, Leipz. 1886); „Christliche Sittenlehre“ (Stuttg. 1861, neue Ausg., Gotha 1867).
5) Heinrich, Theolog und Religionsphilosoph, Sohn von S. 1), geb. 24. Juni 1799 zu Jena, studierte daselbst und in Göttingen Philosophie und Theologie, ward 1829 Dozent der Philosophie in seiner Vaterstadt, 1830 Professor der Religionsphilosophie zu Heidelberg und starb hier 29. Jan. 1836. Er war ein Anhänger von J. F. Fries und hat sich unter anderm durch folgende Werke bekannt gemacht: „Der Mystizismus des Mittelalters in seiner Entstehungsperiode“ (Jena 1824); „Versuch einer Metaphysik der innern Natur“ (Leipz. 1834); „Über Schleiermachers Glaubenslehre“ (das. 1835); „Vorlesungen über das Wesen der Philosophie“ (Stuttg. 1836). Sein Leben beschrieb Reichlin-Meldegg (Heidelb. 1836).
6) Reinhold, namhafter Jurist, Bruder des vorigen, geb. 29. Nov. 1800 zu Jena, widmete sich seit 1819 in Jena und Berlin dem Studium der Rechte, verbüßte wegen Beteiligung an der Burschenschaft zugleich mit seinem Bruder eine einjährige Festungsstrafe auf dem Jagdschloß Frauenpriesnitz, ward 1832 Professor und Beisitzer des Spruchkollegiums zu Jena und folgte 1836 einem Ruf nach Bern als Professor des römischen Rechts. Später wandte er
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 14. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 556. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b14_s0556.jpg&oldid=- (Version vom 7.9.2024)