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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17

von Hakodate als Vertragshafen sehr heruntergegangen.

 Matsumoto, Stadt in der japan. Provinz Siknano, im zentralen Teil der Insel Nippon, rechts vom Sai-gawa, mit einem Gerichtshof für die Ken Nagano und Ghifu und (1884) 16,205 Einw.

 Matsuye, Hauptort eines Ken in der japan. Provinz Izumo, im südwestlichen Teil der Insel Nippon, am Westufer des Matsuyeumisees, hat einen obern Gerichtshof und (1884) 36,164 Einw.

Mauch, Karl, Afrikareisender. Seine Biographie schrieb Mager (Stuttg. 1890).

Mautner, Eduard, Dichter, starb 2. Juli 1889 in Baden bei Wien.

Max-Ehrler, Luise, Malerin, geb. 1850 zu Florenz als Tochter des österreichischen Oberstleutnants Ehrler von Erlenburg, lebte bis zu ihrem 14. Jahr in Italien und nahm dann ihren Wohnsitz in Prag, wo sie von Professor Lauffer den ersten Unterricht in der Kunst erhielt. Dann bildete sie sich in München bei Joseph Flüggen weiter und nach ihrer 1877 erfolgten Vermählung mit Professor Max in Wien bei Makart, dessen Einfluß sich jedoch nur in ihren Stillleben offenbarte. Ihre tief empfundenen Genrebilder aus dem Familienleben (bange Stunden, der Sparpfennig, die Fächermalerin), denen sich 1888 und 1889 auch zwei religiöse: das Rosenwunder der heil. Elisabeth und eine Madonna mit dem Kind, anreihten, sind durch ein zartes, fein abgetöntes Kolorit ausgezeichnet und schließen sich in der weichen Formenbildung mehr an die Richtung Flüggens an.

Maximilian, 2) M. II., deutscher Kaiser. Sein Briefwechsel mit Papst Pius V. wurde von Schwarz herausgegeben (Paderb. 1889).

4) M. II. Emanuel, Kurfürst von Bayern. Vgl. Ruith, Kurfürst Max Emanuel von Bayern und die Donaustädte (Ingolst. 1889).

8) M. Joseph, Herzog in Bayern, Haupt der herzoglichen (zweibrücken-birkenfeldschen) Linie des Hauses Bayern, starb 15. Nov. 1888 in München, nachdem er 9. Sept. seine diamantene Hochzeit mit der Prinzessin Ludovika gefeiert hatte; Haupt der Linie ward nach Verzicht des ältesten Sohns, Herzog Ludwigs, der zweite Sohn, Herzog Karl Theodor, der bekannte Augenarzt.

May, Sir Thomas Erskine, wurde nach Niederlegung seines Amtes als Clerk (oberster Büreaubeamter) des Unterhauses mit dem Titel Lord Farnborough in den Peersstand erhoben.

 Mayavaram (Mayuram), Stadt im Distrikt Tandschor der britisch-ind. Präsidentschaft Madras, am Kaweri und der Südindischen Bahn, mit (1881) 23,044 Einw., meist Hindu. Der Ort ist berühmt durch seinen großen brahmanischen Tempel, welcher jährlich viele Tausende von Pilgern herbeizieht.

Mayer, 6) Julius Robert von, Naturforscher. Ein Denkmal (Marmorbüste von Kopp) wurde ihm vor dem Polytechnikum in Stuttgart errichtet und 24. Nov. 1889 enthüllt. Vgl. „Robert v. M. über die Erhaltung der Energie“, Briefwechsel mit W. Griesinger (hrsg. von Preyer, Berl. 1889); Weyrauch, Robert M. (Stuttg. 1889).

 Mayhew (spr. mä́hju), Henry, engl. Schriftsteller, geb. 25. Nov. 1812 zu London, besuchte die Westminsterschule, machte auf einem Kriegsschiff die Fahrt nach Kalkutta, stand einige Jahre einer Farm in Wales vor und begann seine litterarische Laufbahn mit der Posse „The wandering minstrel“. Er war darauf eine Zeitlang am „Punch“ thätig und veröffentlichte in der Folge eine Reihe von Theaterstücken, Novellen, Erziehungsschriften, auch Humoristisches (mit seinen Brüdern Horace und August). Sein Hauptwerk ist: „London labour and London poor“ (1851; neue Ausg. 1866, 3 Bde.), worin er das Londoner Straßenleben mit großer Schärfe darstellt und dazu beitrug, die Aufmerksamkeit auf Zustände zu lenken, die bisher wenig Berücksichtigung gefunden hatten. Er starb 25. Juli 1887 in London.

 Mayrhofer, Johann, Dichter, geb. 3. Nov. 1787 zu Steyr in Niederösterreich, studierte zu Linz und sollte Geistlicher werden, trat aber nach drei Jahren aus dem Kloster St. Florian in Oberösterreich aus, ging nach Wien und begann das Studium der Rechtswissenschaft, das er jedoch nicht vollendete. Durch Not gedrängt, betrat er die Beamtenlaufbahn und gelangte zur „Bücherrevision“, d. h. der damaligen Zensur. An wachsender Schwermut leidend, stürzte er sich aus dem dritten Stockwerk eines Hauses hinab und starb am nächsten Tag, 6. Febr. 1836. Seine „Gedichte“ (Wien 1824; neue Sammlung mit Biographie, hrsg. von Feuchtersleben, das. 1843) haben häufig tiefe Empfindung und anmutige Form; viele sind von seinem Freund Franz Schubert komponiert und dadurch weit verbreitet worden.

 Mazdeïsmus (pers.), im Gegensatz zum reinen Monotheismus ein solches dualistisches Religionssystem, welches wie das persische der guten Gottheit (Ormuzd oder Ahuramazda) eine fast nicht weniger mächtige böse Macht (Ahriman) gegenüberstellt und beide in einem dauernden Kampf begriffen auffaßt. Anhänger solcher Religionssysteme halten es oft (wie die Teufelsanbeter auf Ceylon) nur für erforderlich, die böse Macht durch Gebete und Opfer zu versöhnen, da die andre schon vermöge ihrer Natur einzig wohlwollend gedacht werden kann.

 Mazeau (spr. masoh), Charles Jean Jacques, franz. Politiker, geb. 1. Sept. 1825 zu Dijon, studierte daselbst die Rechte, erwarb 1848 den Doktorgrad und ward 1856 Staatsanwalt am Kassationshof und beim Staatsrat. 1871 ward er bei den Nachwahlen in die Nationalversammlung gewählt und schloß sich der republikanischen Linken an. Seit 1876 Senator, übernahm er im Mai 1887 das Portefeuille der Justiz im Kabinett Rouvier, mit dem er im Dezember 1887 wieder zurücktrat. 1890 wurde er zum Präsidenten des Kassationshofs ernannt.

 Medhurst (spr. méddhörst), Walter Henry, gelehrter Missionär, geb. 1796 zu London, ward 1816 von der Londoner Missionsgesellschaft nach dem östlichen Asien ausgesandt, wirkte zuerst zu Malakka, ließ sich 1822 in Batavia nieder, wo er unter anderm die malaiische Übersetzung des Neuen Testaments revidierte, besuchte 1825–26 Ostjava, sodann Borneo und Bali, 1835 die Küsten Chinas und ließ sich nach einem kurzen Besuch in Europa 1836 wieder in Batavia und 1843 in Schanghai nieder. Krankheitshalber nach Europa zurückgekehrt, starb er zwei Tage nach seiner Ankunft, 24. Jan. 1857 in London. Von seinen Werken sind sein „Chinese and English dictionary“ (Batav. 1842 bis 1843, 2 Bde.) nebst dem „English and Chinese dictionary“ (Schanghai 1847–48, 2 Bde.) und sein japanisches Wörterbuch (Batav. 1830) hervorzuheben.

 Medikomechanische Heilmethode, ein von Zander in Stockholm angegebenes Verfahren, welches methodische Muskelbewegung zur Beeinflussung krankhafter Zustände des Organismus, besonders chronischer Störungen der Verdauung, des Kreislaufs und vor allem des Nervensystems, benutzt. In Schweden, wo man seit früher Zeit von der Wichtigkeit der mechanischen Behandlung überzeugt war, hat der Staat

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 558. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0562.jpg&oldid=- (Version vom 20.1.2024)