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[Bl. 26a] Wont getrangk.

Nym ‏רטֵן בייצֵן‎[1] Vnd moßliebelin Craut vnd wortz. Thu eß In einen Nuwen hafen vnd guten weißen wein dar über seudt in dz dritteil Inn. Tring es allen tag einen guten trunck. So heilet sie von Innen her auß. Man nympt auch zu eym wont tranck Synaw Sanickel winttergrün dyptongon Byuoß Swalwurtz ana ein hant faul geuß 2 moß wins dar an vnd einen andern hafen dar auff ‏פילטירט‎[2]. Ist es aber das die wonde sorglich ist vnd nit genesen sol So blypt der tranck nit by Im vnd laufft zu der wonden her auß.

Item so du sunst ein wonde heilen wilt So geuß sie vol lyn öls vnd nym polum clein geriben vnd honich vnd mach ein plaster dar von leig es Im dar uber. Ist aber die wonde Emich so nym hanff werg vnd eyes weiß leig es auff die wonde E dann das plaster So zeüht es die eme her auß. Stet aber die wonde vff dem houpt henden oder füssen So nym das vorgenant plaster nit. Vnd schüt sey doch vol oleyß so nym weiß hartz vnd vngearbeit wachs mach ein plaster dar von. Das plaster ist zu allen wonden gutt uber zu leigen. Nym weissen mel feucht es enwenich mit saltz wasser Thu dar in en wenich honich polum armenum vnd hartz.

Gebrochen gelider. Die krump sint geheilt vnd nicht recht geschient werden wider vmb richten. Nym ‏יונכג פראוהניג‎[3] Mach es warm on sieden vnd sewe weissen mel dar Inn das es wert als ein latwerge dan geuß dar zu ein wenich ‏ליין ולע‎[4] dar in gebeist sie wol schmeckende rosen vnd rosen oel vnd auch bolum armenum das streich vff ein duch Slach es vmb den bruch oder beyn Inn 14 tagen wert das bein also weich das du es richten machst dann schien es von neuwem.

Ein plaster zu alten schaden. Nym das marg von eyme rinde auß dem hündersten schenckel Neuwe wahss hartz hirschen vnschlitt merhern buttern thu es vnder einander vnd mach es ein wenich warm vnd sewe wyrauch dar vnder.

Das dir ein wond sanfft heilt. Gib Im ‏קר אערבֵר‎aut[5] in etwas zu essen. Man sagt wer 30 kitten kern nympt vnd leigt sie uber nacht Inn ein wasser es würt schleimich Do mit wasch die wonden.

Fleisch doeten. Nym waid aschen Rebaschenn buchen vnd bon aschen cal. vi. ana ieglichs ½ lott dar zu gehört dry moß wassers laiß ston 3 tag vnd rüre es ye vnder einander dann geußs es ab vnd

  1. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 44: „roten beizen“
  2. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 44: „filtirt“
  3. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 44: „junkgfrauhonig“
  4. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 44: „lein ole“
  5. Auflösung nach den Anmerkungen, S. 44: „ärber kr(aut)“
Empfohlene Zitierweise:
Mittelalterliches Hausbuch. Bilderhandschrift des 15. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1887, Seite 12 (Edition von Bl. 26a). Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mittelalterliches_Hausbuch_1887_12.jpg&oldid=- (Version vom 5.8.2022)