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Und jedesmal wenn ich ein Haus

Bezeichnet in solcher Weise,
Ein Sterbeglöckchen erscholl fernher,
Wehmüthig wimmernd und leise.

Am Himmel aber erblich der Mond,

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Er wurde immer trüber;

Gleich schwarzen Rossen jagten an ihm
Die wilden Wolken vorüber.

Und immer ging hinter mir einher
Mit seinem verborgenen Beile

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Die dunkle Gestalt – so wanderten wir

Wohl eine gute Weile.

Wir gehen und gehen, bis wir zuletzt
Wieder zum Domplatz gelangen;
Weit offen standen die Pforten dort,

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Wir sind hineingegangen.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_312.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)