Seite:OAB Nagold 145.png

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Beuren gehörte zu den Kirchspielsorten und hatte in dem Kirchspielswald die bekannten Holz- und Streurechte, die im Jahr 1830 mit 448 Morgen Wald abgelöst wurden.

Zu der Gemeinde gehören 2 Sägmühlen und zwar: die 1/4 Stunde südlich vom Ort im Nagold-Thal gelegene Neumühle und die Kaiser-Sägmühle, welche 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort an dem Schnaitbach liegt.

Ein Henricus miles de Bivrron ist am 17. Merz 1263 Zeuge Graf Rudolfs von Tübingen u. A. für das Kloster Kirchberg. Auch erscheint der Ort als „Buerran“ in einem Vertrag Graf Burkhard’s von Hohenberg vom J. 1303 mit dem Kl. Allerheiligen.

Die Schicksale der Herrschaft Altensteig theilend kam er mit dieser 1603 von Baden an Württemberg.


Bösingen,
mit der Sägmühle,
Gemeinde III. Kl. mit 505 Einw., worunter 7 Kath. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Heiligenbronn O.A. Horb eingepfarrt.


Auf der Hochebene zwischen der Waldach und dem Zimbach liegt 21/2 Stunden westlich von der Oberamtsstadt der nicht große, übrigens ziemlich freundliche, reinlich gehaltene Ort, welcher theils in eine wiesenreiche Mulde, theils an den südlich geneigten Abhang gegen dieselbe hingebaut ist, während die Kirche auf der entgegengesetzten Seite der Mulde eine etwas erhöhte Lage hat. Der Ort ist mittelst einer Vicinalstraße mit der nur 1/8 Stunde nördlich vom Ort vorüber führenden Nagold-Freudenstadter Landstraße in Verbindung gesetzt. Von den höher gelegenen Theilen des Orts genießt man eine freie, weitgedehnte Aussicht über den Schwarzwald und an die Alp. Die Luft ist gesund und rein, dagegen gehört Wassermangel nicht zu den Seltenheiten, und die Einwohner sind in heißen Sommern und kalten trockenen Wintern genöthigt, ihren Wasserbedarf von der 1/4 Stunde entfernten Waldach herauf zu führen. Im Ort besteht eine Wette.

Die am südlichen Ende des Orts gelegene Pfarrkirche, welche Eigenthum der Stiftungspflege ist, scheint nach ihrem mit einem halben Achteck schließenden, mit früh germanischen Fenstern versehenen Chor ziemlich alt zu sein, obgleich das Langhaus, das entweder stylwidrig verändert oder später erst angebaut wurde, nichts Alterthümliches mehr an sich trägt. Auf dem westlichen Giebel sitzt ein hölzernes mit Brettern verschlagenes Thürmchen, in welchem 2 Glocken,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_145.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)