Seite:OAB Neuenbuerg 069.png

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der Gesammtzahl der Schweine die 26., nach der Haltung der Zuchtschweine die 6. Stelle ein. Die Zahl der am 1. Januar 1859 vorhandenen Schweine betrug 3796, unter denen sich 496 Zuchtschweine befanden. Austrieb auf die Weide findet beinahe allgemein statt.

Die Ziegenzucht ist gerade nicht unbeträchtlich und gewinnt neuerdings in einzelnen ärmeren Orten immer mehr an Ausdehnung, indem sie ein Surrogat für die Rindviehzucht bildet. Im obern Enz-Thal und besonders im Alb-Thal oberhalb Herrenalb ist die Ziegenzucht von Belang. Im Januar 1859 waren 676 Stück Ziegen im Bezirk.

Die Bienenzucht hat in neuerer Zeit beinahe allgemein abgenommen und wird nur in den Orten Calmbach, Conweiler, Gräfenhausen, Herrenalb, Loffenau, Schwann, Waldrennach und Wildbad etwas ausgedehnt betrieben. Die höchste Zahl der Stöcke beträgt in einer Gemeinde (Loffenau) 144. Im Januar 1859 wurden im Bezirk 1513 Stöcke gezählt.

Die Geflügelzucht beschränkt sich nur auf den eigenen Bedarf; einzelne Orte treiben einen kleinen Handel mit selbstgezogenen Eiern.


d) Jagd und Fischerei.

In Folge des Jagdgesetzes vom 17. August 1849 hat die Jagd gegen früher sehr abgenommen, doch beherbergt der tiefere Wald noch immer einiges Edelwild und wird überdieß durch einen mäßigen Rehstand und durch Auer- und Haselwild belebt. Der Hase ist nicht häufig und hält sich mehr an den milder gelegenen Absenkungen des Gebirges und in den Vorhölzern in der Nähe der Felder. Das Feldhuhn wird beinahe ausschließlich nur in dem nördlichen Theil des Bezirks, wo mehr Feld- und Weinbau getrieben wird, getroffen; ebenso die Wachtel. Schnepfen zeigen sich nicht selten auf ihren Wanderungen und brüten auch zuweilen in dem Bezirk. Von Raubthieren kommen vor: der Fuchs, der Baum- und Steinmarder, der Iltis, der große und kleine Wiesel, die wilde Katze, der Dachs und zuweilen der Fischotter.

Die Jagdfrohnen sind sämmtlich abgelöst und aufgehoben; ebenso die Hunde-Aufstockung.

Die Fischerei, welche sich vorzugsweise mit Forellen, Aschen, Schuppfischen, Weißfischen, seltener Aalen beschäftigt, ist noch schlimmer bestellt als die Jagd, obwohl die frischen Wasser der Enz, Eyach und Alb den darin heimischen Forellen und Aschen besonders zuträglich sind und diese sich leicht sehr vermehren und zu einem einträglichen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 069. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_069.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)