Seite:OAB Neuenbuerg 072.png

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und entweder auf dem Stock im Wald, oder an das Wasser geliefert, gekauft.

Das Einbinden des Holzes in Flöße, welches auf der Eyach, großen und kleinen Enz geschieht, übernehmen in der Regel besondere Gesellschaften, welche sodann die Flöße in Calmbach, Höfen oder Neuenbürg abliefern. Der Einbinderlohn wird dabei (ohne Rücksicht auf den Kubik-Inhalt, nach den oben bezeichneten Sorten) dem Stück nach berechnet. Von den erwähnten Plätzen übernehmen wieder andere Flößer den Transport der Flöße nach Mannheim entweder pr. Floß oder nach dem Kubikgehalt. Andere Gesellschaften übernehmen das Einbinden und den Transport zusammen dem Kubikgehalt nach jedoch nie über Mannheim hinaus. Die Gesammtzahl der Flößer (in Calmbach, Höfen und Neuenbürg), welche die Flößerei gewerbsmäßig betreiben, ist ungefähr 150. Die meisten derselben flößen auch auf der Nagold.

Der Holzhändler bestellt den Floßführer, welcher keinen höheren Lohn hat als die andern Gespannleute, dem jedoch diese gehorchen müssen. Dieser Lohn für die Floßfahrt ist fixirt und beträgt bis Jagstfeld, wo die Flöße umgebunden, und daher einzelne Flößer entlassen werden, 7 fl., bis Mannheim 10 fl. nebst Beköstigung auf der Hinfahrt; auf der Rückreise zu Land haben die Flößer sich selbst zu verköstigen.

Die Flöße sind gewöhnlich 7–800′ lang. Der Kubik-Inhalt eines Floßes bewegt sich zwischen 3600 und 7000 K.′, im Durchschnitt ist er etwa 5000 K.′.

Im Jahr 1859 passirten die Zollstätte bei Neuenbürg 347 Flöße, deren Gesammtwerth auf ungefähr 600.000 fl. anzunehmen ist.

Von dem verflößten Quantum kommen auf

Holländerholz ungefähr 10%,
Meßholz
35%,
Fünfziger
35%,
Gemeinholz
20%

des Gesammt-Kubik-Gehalts.

Die Langholzhändler liefern ihr Holz meistens in Parthien von 25–30.000 K.′ nach Mannheim und verkaufen dort entweder das Quantum im Ganzen oder die Sortimente abgesondert. Meßholz und Fünfziger werden jedoch nie getrennt, sondern stets zusammen verkauft; auch im Falle des Gesammtverkaufs wird der Preis für jedes Sortiment besonders festgesetzt.

Als Aufwand für den Transport des Holzes vom Wald bis

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 072. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_072.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)