Seite:OAB Neuenbuerg 163.png

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Zu der Gemeinde gehören:

a. Obernhausen, ein sehr ansehnlicher, mit Obstbäumen rings umgebener Weiler, der etwa 10 Minuten östlich von dem Mutterort in einem weiten, flachen Wiesenthale eine sehr freundliche, gegen Norden geschützte Lage hat und mit gutem Trinkwasser hinreichend versehen ist. Der unter einem Anwalt stehende Weiler hat mit dem Mutterort Kirche, Begräbnißplatz, Gemeindevermögen und Stiftungen gemeinschaftlich und erst seit neuerer Zeit eine eigene Schule. Die natürlichen, wie die öconomischen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind dieselben wie in Gräfenhausen.

Südlich von Obernhausen wird eine Stelle „die Schanze“ genannt.

Hiesige Güter und Rechte erkaufte Württemberg den 10. Febr. 1451 von den Klosterfrauen zu Pforzheim.

b. Die zur Gemeinde gehörige Sensenfabrik von Haueisen & Comp. in Stuttgart, liegt 3/4 Stunden südlich von Gräfenhausen an der Enz und ist nach dem 1/8 Stunde westlich gelegenen Neuenbürg eingepfarrt. Der Betrieb ist sehr bedeutend und beschäftigt viele Leute von Gräfenhausen und Obernhausen (s. hier. die Ortsb. von Neuenbürg).

c. Die Ziegelhütte ist 1/2 Stunde südlich vom Dorf an der Straße nach Neuenbürg, oben an dem Thalrande gegen die Enz gelegen.

Ortsadel von Gräfenhausen erscheint in den Personen Adelbero’s und Luitfrieds von „Gravenhusen“ um 1100 (Cod. Hirs. 32a), Krafts (1257 Mone, Zeitschr. 1, 237), ferner Alberts und dessen Sohnes Heinrich (1257 ebendas. 1, 242. 357). Die letzten führten den Beinamen Troscheler; der Vater Albert machte sich durch Bedrängung des Klosters Herrenalb in dessen Gütern zu Nußbaum bemerklich. (Vrgl. auch Mone, Zeitschr. 1, 238. 485.)

Die Grafen von Württemberg brachten 1335 an sich 1/8 des gr. u. kl. Zehnten allhier und zu Obernhausen, Ottenhausen und auf der Pfinz von Trutwin Hemling von Kuppingen, 1345 Güter und Gefälle von Sigfried und Wernher Weiß und deren Schwager Günther Rappenherr d. j. Pforzheimer Bürgern, 1355 Güter allhier und zu Obernhausen von Conrad von Mönsheim (Steinhofer 2, 308), 1418 Hof und Güter von Gumpolt von Gültlingen (ebend. 674), 1442 Oct. 16. ehemals Straubenhardtische Besitzungen, mit dergleichen in Conweiler und andern Orten (s. Conweiler), endlich 1592 Zehnten von den Gebrüdern Schöner v. Straubenhardt und Achior von Ulm.

An der Kirche bestund im 15. Jahrh. eine Leutpriesterstelle und

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_163.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)