Seite:OAB Neuenbuerg 186.png

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Ottersweiher und Weingarten und der Ort Rod unter Rippurg in Rheinbayern[1].

Die Reihe der katholischen Äbte ist, soweit solche urkundlich unter bestimmten Jahren vorkommen, folgende: Ulrich 1177, Albert 1186 (freilich in verdächtiger Urkunde), 1207, Siger 1216, Ludwig 1221, Walther 1224, 1227, Eberhard 1240–51, Walther 1254–1260, Konrad 1262–1281, Markward 1284–1302, Heinrich 1313, Rüdiger 1317, Berthold 1326, Eberhard 1329–34, Heinrich 1335, 1341, Ruprecht 1344–1364, Markward 1366–1398, Heinrich 1400–1403, Konrad 1414–1419, Heinrich 1427, † 14. Nov. 1459, Johann von Dertingen, † 6. Jan. 1466, Johann von Horb, † 28. März 1469, Johann von Udenheim 1469 ff., Nicolaus Wagenleiter 1476, † 1485, Bartholomäus von Richtenberg, † 24. Aug. 1505, Michael Scholl 1505–1518, Marcus Schön 1518, dankt ab 1527, Lucas Götz 1527, abgesetzt 1536, Georg Trippelmann genannt Paiß Administrator 1535. Abt 1546, dankt ab 1555.

In den protestantischen Zeiten waren nur von 1555–1630, 1633–1634 wirkliche Äbte (ihre Reihe s. bei Sattler, Topogr. 603 und Binder 75.). Seitdem die Klostergebäude im 30jährigen Kriege sehr herabgekommen waren, wurden sie nicht wieder für eine Abtswohnung hergestellt, und es wurden nur designirte Äbte nach Herrenalb verordnet, welche zugleich in andern Ämtern stunden. Der letzte, seit 1792 war Ernst Urban Keller († 1812 als Oberconsistorialrath und Stiftsprediger zu Stuttgart).

Die Pfarrgeschäfte und die Seelsorge nach der Reformation wurden anfänglich den Klosterpräceptoren anvertraut; nach Aufhebung der Klosterschule von den jeweiligen Äbten übernommen. Nach dem 30jährigen Krieg, während dessen der katholische Gottesdienst mehrere Jahre über wieder eingeführt war, wurde Herrenalb Filial von Loffenau, bis es 1661 beständige Vicarios erhielt, an deren Stelle an Georgii 1738 eine eigene Pfarrei, deren Collatur landesherrlich ist, errichtet wurde.


  1. Die oben nach den Orten folgenden Jahreszahlen geben die Zeit an, zu welcher die Haupterwerbungen gemacht wurden. – Natürlich konnten nicht alle die vielen Ortschaften, wo das Kloster zeitweise Güterstücke und Rechte besaß, hier aufgeführt werden.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_186.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)