Seite:OAB Neuenbuerg 215.png

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wie man denn auch unterhalb desselben auf den Wiesen zuweilen Gebäudeschutt, Ziegel etc. auffindet.

Die zu der Gemeinde gehörige Hochmühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang liegt auf der Markung Rudmersbach, 1/4 Stunde westlich vom Ort zunächst der Landesgrenze, und wird von der Pfinz in Bewegung gesetzt.

Bezüglich der Oberherrlichkeit die Schicksale der Nachbarschaft theilend, hatte der Ort Ottenhausen-Rudmersbach (Rudmarspach 1301. Mone Zeitschr. 2, 372) verschiedene Adelsfamilien zu seinen Besitzern.

Im Jahr 1355 versicherte Markgraf Rudolf, genannt Wecker, Herr zu Baden, dessen Ahnherr Markgraf Hermann V. († 1242) schon als Besitzer in dieser Gegend auftritt (s. unten), dem Grafen Berthold zu Eberstein 150 fl. auf die Dörfer Ottenhausen und Darmsbach (bad. Amt Pforzheim). Sachs Baden 2, 143.

Den 27. Febr. 1418 kaufte Graf Eberhard von Württemberg für 873 fl. von Gumpold von Gültlingen seine Güter in Ottenhausen, was dieser von den Erben der von Böckingen käuflich an sich gebracht hatte, ferner die 3 Theile, welche er von den von Selbach, von Hans und Georg von Röder erworben hatte, „wie das alles in das Schloß und Amt Neuenbürg gehört,“ auch einen Weingarten hier, der Caspar von Gültlingen und dessen Brüdern gehörte. Ferner kaufte den 16. Okt. 1442 Graf Ludwig von Württemberg von Straubenhardtischen Töchtern und Tochtermännern Rechte und Einkünfte in Rudmersbach. Elisabeth, Peters von Zeutern Wittwe, veräußerte im J. 1480 für 50 fl. an Hans Reischach Vogt in Neuenbürg als Gewalthaber des Grafen Eberhard im Bart Güter in Ottenhausen. Im J. 1602 nahm Herzog Friedrich von Württemberg in Folge früherer Kaufsverhandlungen mit den Schönern von Straubenhardt Besitz vom ganzen Orte. Der Sitz im Schlosse scheint indeß später den letztern noch eine Zeitlang eingeräumt gewesen zu sein (Landbuch v. 1623).

Geboren ist hier als Sohn des Pfarrers den 28. Jun. 1745. Georg Jakob Schäffer, welcher sich als Oberamtmann in Sulz durch seine Einfangung des berüchtigten Hannikel’s und als Criminalist überhaupt einen Namen machte.

Die hiesige Kirche war ursprünglich Caplaneipfründe, welche im J. 1442 von den Straubenhardtischen Töchtern und Tochtermännern an Württemberg kam und dieser Herrschaft eine Zeit lang gemeinschaftlich mit Baden zustund. Im Jahr 1529 wurde sie unter

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_215.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)