Seite:OAB Oberndorf 012.jpg

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Die meisten Orte des Bezirks sind daher mit gutem Trinkwasser hinreichend versehen und nur in den Orten Beffendorf, Hardt, Hochmössingen, Reuthin, Römlinsdorf und Sulgau tritt in sehr trockenen Jahrgängen zuweilen Wassermangel ein. Mit Ausnahme der Orte Hochmössingen, Seedorf, Sulgau und Waldmössingen, die ihr Wasser nur aus Pump- und Schöpfbrunnen beziehen, haben sämtliche Orte des Bezirks laufende Brunnen und nicht selten außer denselben noch Pump- und Ziehbrunnen (s. auch die Ortsbeschreibungen).

b. Mineralquellen.

Quellen mit mineralischen Bestandtheilen kommen folgende vor: die Krähenbadquelle bei Alpirsbach auf der Grenze zwischen Granit und Buntsandstein enthält mit sehr geringer Menge festen Rückstandes gegen 1/10 Gr. kohlensaures und 1/2 Gr. schwefelsaures Natron (s. Übersicht der in Württemberg befindlichen Mineralwasser von G. C. L. Sigwart. Stuttgart 1836. S. 18). In der Muschelkalkformation kommen schwefelhaltige Quellen, die jedoch nicht chemisch untersucht sind, vor: bei Beffendorf die Stellenquelle, ein schwacher Schwefelbrunnen in Harthausen, der Brunnen bei der Wohnung des Schulmeisters in Seedorf und eine Quelle bei Winzeln. Das Wasser in Röthenberg soll eisenhaltig sein und leicht abführend wirken. Das Kreschgrabenwasser bei Alt-Oberndorf wird besonders gerne getrunken und dem Gnadenbrunnen in Heiligenbronn werden heilsame Kräfte zugeschrieben(?).

Periodisch fließende Quellen, sog. Hungerbrunnen, kommen allenthalben vor, namentlich bei Oberndorf, Alpirsbach, Sulgen und Winzeln.

c. Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

1. Der Neckar, der bedeutendste Fluß des Bezirks und diesen in seinem östlichen Theile von Süd nach Nord durchziehend, tritt etwa 1/2 Stunde oberhalb Thalhausen in den Bezirk und läuft theils stark gekrümmt, wie bei Thalhausen, theils in weniger starken Bögen an den Orten Thalhausen, Epfendorf, Alt-Oberndorf, Oberndorf vorüber und 1/2 Stunde unterhalb letzteren Orts über die Bezirksgrenze. Während seines 31/2stündigen Wegs, den der Fluß im Bezirk zurücklegt, setzt er nicht nur mehrere Mühlen und Werke in Bewegung (s. die betreffenden Ortsbeschreibungen), sondern dient auch der Holzflößerei. Die Breite des Neckars wechselt von 40–150′, die Tiefe desselben beträgt mit Ausnahme von einzelnen größeren Vertiefungen 4–8′.

Das Gefälle des Neckars ist folgendes:

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 012. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_012.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)