Seite:OAB Oberndorf 131.jpg

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Graf Albrecht selbst. Doch gelang es dem Anhang des letzteren den Vormarsch des Baiernherzogs in das Breisgau noch etwas aufzuhalten.

Im Jahr 1311 verheerten die Rottweiler in einer Fehde mit Konrad von Zimmern, dem Anhänger des Grafen Eberhard von Württemberg, Seedorf und andere Zimmerische Ortschaften (Zimmerische Chronik 1, 162).[WS 1]

Im Bauernkrieg von 1525 befehligte als Oberster eine Bauernabtheilung Thoman Mayer von Vogelsberg. Derselbe mit den Räthen des „versammelten Haufens vor dem Wald“ schrieb am 4. Mai d. J. unter Drohungen an die Stadt Oberndorf: sie möchte ihre Bürger nicht zum schwäbischen Bunde lassen und keine Bündischen aufnehmen. Ihrerseits aber suchte die Stadt die Ihrigen vom Kriege abzubringen. Indeß konnten doch Einzelne ihre Mitbürger aufstiften und es wurde ein heimlicher Verkehr mit den Bauern, welche damals Albeck belagerten, eingeleitet, wobei es auf Ermordung Wilhelm Werners (damaligen Inhabers von Oberndorf) abgesehen war. Dies wurde entdeckt. Wilhelm Werner verließ Oberndorf; die Bauern aber zogen mehrentheils wieder nach Hause, zum Theil zu dem schwarzwäldischen Haufen vor Herrenberg (Zimmerische Chronik 1, 54–58)[WS 2]. Im Alpirsbachischen Klostergebiet hielten sich die Einwohner der Herrschaft Losburg (O.-A. Freudenstadt) nach dem eigenen Zeugnisse des Abtes „redlich und wohl,“ dagegen schlossen sich die von Hönweiler, „welche sich aufs tapferste tummelten und dem Kloster viel Schaden zufügten,“ Peterzell, Reuthin und Römlinsdorf an den Aufruhr an, wollten keine Steuern mehr zahlen, keine Frohnen und andere Dienste mehr leisten; der Dornstetter Haufen, gegen 4000 Mann stark, erschien zu Alpirsbach, zwang die Bewohner zum Anschluß, den Abt zur Huldigung, führte das Vieh, den Wein und die Früchte nach Dornstetten und ließ eine kleine Besatzung darin zurück. Dafür mußten nach Unterdrückung des Aufstandes die empörten Unterthanen Urphed schwören, 1000 fl. zur Strafe zahlen und versprechen, Steuern und Frohnen künftig gebührlich zu leisten (23. Oct. 1525).

Die Leiden des 30jährigen Krieges begannen für Oberndorf im Jahr 1620 damit, daß dessen Besitzer, der Erzherzog Leopold Geld zu Kriegsrüstungen forderte und mehrere Jahre diese Forderungen fortsetzte. Eine Zeit lang, bis zur großen Wendung der Dinge durch die Nördlinger Schlacht vom 27. August (6. Sept.) 1634, waren Oberndorf und Schramberg unter württembergischer Herrschaft. Schramberg (ohne die Veste) war im Sept. 1632, auf Befehl Herzogs Julius

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_131.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)